Eric Malpass - Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung
Verlag: rororo
ISBN-13: 978-3-499-25891-6
Seiten: 240 Seiten
Erschienen: 2. Juli 2012
Originaltitel: „Morning’s at Seven“
Übersetzerin: Brigitte Roeseler
Zum Inhalt
„Der achtjährige Gaylord hat seine Augen und Ohren überall. Vor allem dort, wo sie nicht hingehören. Schon morgens früh hopst er von Bett zu Bett und will seine Familie mit selbstgebrühtem Kräutermatsch-Tee beglücken. Doch der Haussegen hängt auch so schon gewaltig schief: Der Vater wurde aus dem elterlichen Schlafzimmer verbannt, Großtante Marigold steckt irgendwo in der Vorkriegszeit fest, und Tante Becky spannt der eigenen Schwester den Liebhaber aus ... Voller Witz und Phantasie beobachtet Gaylord die Welt um ihn herum. Und steckt so lange seine Nase in fremde Angelegenheiten, bis die Welt wieder in Ordnung ist.“ (Quelle: rororo-Verlagsseite)
Meine Meinung
In den 60er Jahren waren die Gaylord-Romane Bestseller, leider sind sie danach etwas in Vergessenheit geraten - doch das völlig zu unrecht. Denn obwohl man der Geschichte anmerkt, dass sie schön älter ist, hat sie nichts an Charme verloren.
Im Mittelpunkt steht der kleine Gaylord, ein vorwitziger 8jähriger, der seine Familie ganz schön in Trapp hält. Egal, ob es der Großvater, die Großtanten oder die Eltern sind – irgendeiner ist immer daheim, dem er mit seiner neugierigen Art auf die Pelle rücken kann. Doch Gaylord wäre nicht Gaylord, wenn er dabei nicht auch das eine oder andere Mal in einen Fettnapf tritt…
Die Geschichte beginnt locker leicht und man kann gar nicht anders als den kleinen Gaylord ins Herz zu schließen. Es ist herzallerliebst, wie er seine Familie auf Trapp hält und man lernt dabei die unterschiedlichen Familienmitglieder kennen – den brummeligen Großvater, die so unterschiedlichen Großtanten, und die Eltern. Doch auch wenn der Ton locker leicht erscheint, hängt in der Familie Pentecost der Haussegen schief. Jeder der Familienmitglieder hat ein eigenes Päckchen zu tragen – da spannt man sich auch schon mal den Mann aus, nimmt das Gegenüber nicht ernst oder macht sich lustig über den anderen. Und doch hat mal als Leser das Gefühl, in einen ganz normalen Familienalltag zu schauen – mit all seinen Höhen und Tiefen. Gaylord ist dabei oft derjenige, der mit unbedachten Äußerungen schon mal einen Stein ins Rollen bringt, und auch wenn mal als Leser oft lacht und schmunzelt, sind die Auswirkungen nicht ohne – ich will hier nicht zu viel verraten, aber im letzten Drittel wird es dann doch ernster und man sollte nicht einen rein lustigen Unterhaltungsroman erwarten.
Neben den toll gestalteten und sehr lebendig wirkenden Charakteren hat mir vor allem der Schreibstil sehr gut gefallen. Er ist leicht und locker, witzig und lässt sich flüssig lesen – und doch ist der Humor oft ironisch und manches Mal sogar sarkastisch. In dieser Familie nimmt wirklich keiner ein Blatt vor den Mund, auch wenn man dadurch schon mal dem anderen vor den Kopf schlägt.
Das Buch ist mit seinen 240 Seiten rasch durchgelesen und bietet trotz seiner Kürze wirklich eine Menge – rasch wächst einem die Familie Pentecost ans Herz, man fiebert mit den verschiedenen Familienmitglieder, man kann in dieser Geschichte lachen, aber auch weinen. Kurzum – man wird gut unterhalten, hat aber auch Stoff, über das eine oder andere nachzudenken.
Mein Fazit
Von dem locker leichten Erzählstil sollte man sich nicht blenden lassen, denn die Geschichte hat trotz vieler lustiger Anekdoten auch einiges Ernstes zu bieten. Rasch wächst einem die Familie mit ihren unterschiedlichen, toll gestalteten Mitgliedern ans Herz, man kann mit ihnen lachen, aber auch weinen – und so bietet das Buch nicht nur nette Unterhaltung, sondern gibt auch den einen oder anderen Denkanstoß.
Hey!
AntwortenLöschenIch habe alle Gaylord Romane gelesen und liebe sie wirklich sehr. Meiner Meinung nach kann man diese Bücher auch heute noch total gut lesen.
LG
Yvonne
Auf jeden Fall - irgendwie sind sie zeitlos und der Schreibstil ist einfach klasse.
LöschenLG Sabine