31. Januar 2016

[Leseeindruck] Jeffrey Archer - "Das Attentat"

Jeffrey Archer - Das Attentat (Kain und Abel #1)
Politthriller

Verlag: Bastei-Lübbe
ISBN-13: 978-3-404-14907-0
Seiten: 317 Seiten
Erschienen: 2003
Originaltitel: „Shall We Tell the President?“
Übersetzer: Ilse Winger, Margarete Venjakob

Zum Inhalt 
3. März, 7 Uhr: Zufällig erfährt das FBI von einem geplanten Anschlag auf die amerikanische Präsidentin. Nach einer gute Stunde wissen fünf Personen darüber Bescheid, eine weitere Stunde später sind vier von ihnen nicht mehr am Leben. Von den Informierten bleibt nur Mark Andrews übrig, der das Attentat innerhalb kürzester Zeit nun allein verhindern muss.

Leseeindruck
Mich begeistert Jeffrey Archer ja im Moment mit seiner Clifton-Saga, daher war ich neugierig auf ältere Bücher des Autors. Und auch wenn ich „Das Attentat“ gut fand, ähnelt es doch in keinster Weise der Clifton Saga und ist einfach ganz anders.

Das fängt schon beim Plot an – das FBI erfährt von einem geplanten Anschlag auf die amerikanische Präsidentin, von den fünf Personen, die davon erfahren, ist wenige Stunden später nur noch einer am Leben, Mark Andrews. Und der versucht natürlich, das Attentat zu verhindern.

Zwar ist das Buch nicht durchweg spannend, dennoch konnte es mich fesseln, weil ich natürlich mitgefiebert habe, ob das Attentat denn nun verhindert werden kann oder nicht. Dabei hat es Mark nicht immer leicht – er trägt eine große Verantwortung, ist sich dieser auch bewusst und genau das ängstigt ihn natürlich auch. Er war mir sehr sympathisch und seine Zweifel machen ihn einfach menschlich. Die anderen Charaktere sind alle eher flach gehalten, ich finde aber auch, mehr Tiefe brauchen sie für die Geschichte nicht, denn sie lebt durch den Plot und nicht durch die Charaktere. Es reiht sich ein Ereignis an das andere, man begleitet Marc, wie er versucht herauszufinden, wer hinter dem Attentat steckt und wie er den Kreis der Verdächtigen immer weiter einengt. Dabei bleibt ihm nicht viel Zeit – und genau das hat Jeffrey Archer auch sehr gut einfangen können: Dieses Spiel gegen die Zeit, die Atemlosigkeit und auch die Verzweiflung des Protagonisten. 

Das liegt vor allem am Schreibstil. Der ist zwar gut zu lesen, zeichnet sich aber vor allem durch kurze und prägnante Sätze aus. Es gibt keine großartigen Beschreibungen, eher Tatsachen und Fakten, Dialoge und Berichte, so dass das Ganze sehr authentisch wirkt. Man merkt zwar, dass das Buch schon älter ist (allein an der Tatsache, dass Marc immer nach Kleingeld sucht, um an einer Telefonzelle telefonieren zu können…), trotzdem hat das Thema an Aktualität nicht verloren. 

Ich hätte mir an manchen Stellen aber schon mehr Einblicke und Erklärungen gewünscht, nicht, weil die Geschichte sonst nicht zu verstehen ist, sondern einfach um mich mehr einfühlen zu können. So hatte ich auch als Leser das Gefühl, atemlos durch das Buch zu hetzen, auf der Flucht vor den Attentätern und voller Zeitdruck, den Anschlag zu verhindern – ein bisschen mehr Entwicklung der Geschichte hätte mir da besser gefallen.

Mit „Das Attentat“ ist Jeffery Archer ein spannender Politthriller gelungen, ganz anders als die Clifton-Saga, aber fesselnd und packend, so dass ich beizeiten auch die beiden weiteren Bände der Trilogie lesen werde. Diesem Buch gebe ich knappe 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Ein fesselnder Politthriller, dessen Spannungskurve langsam ansteigt, mit einem sympathischen Protagonisten, den ich gerne begleitet habe – lediglich der Schreibstil ist etwas ungewohnt, aber passend zum Buch: kurz und prägnant schafft er eine Atmosphäre, die sehr gut zur Geschichte passt. Ein paar mehr Erklärungen hätte ich mir schon gewünscht, dennoch konnte mich das Buch packen und ich gebe knappe 4 von 5 Sternen.  

Kain und Abel-Trilogie
1. Das Attentat
2. Kain und Abel
3. Abels Tochter


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