Bea Rauenthal - Dreikönigsmord (Zeitreisekrimi #1)
Verlag: List-Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd° GmbH, München
Umschlagabbildung: Feld: © Lisa Sieczka /getta images, Mann: Sally Mundy /Arcangel Images, Frau: Diane Kerpan /Arcangel Images
ISBN-13: 978-3-548-61180-8
Seiten: 352 Seiten
Erschienen: 2. Dezember 2013
Zum Inhalt
„Hauptkommissarin Jo Weber und ihr streitlustiger Kollege Lutz Jäger werden zu einer Leiche gerufen. Doch die ist mehrere hundert Jahre alt. Kein Fall für Jo und Lutz also - bis sie sich völlig überrascht im Mittelalter wiederfinden. Um in die Gegenwart zurückzukehren, müssen sie den Mord an dem Mann aufklären, dessen Skelett gefunden wurde. Ohne moderne Spurensicherung und Genanalyse scheint ihnen das unmöglich. Die Spur führt zuerst in die Gosse, dann in Kirchenkreise, und immer müssen Jo und Lutz aufpassen, dass sie sich nicht verraten und der Ketzerei angeklagt werden. Werden sie es schaffen - zurück in die Zukunft?“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Hinter Bea Rauenthal verbirgt sich die Autorin Beate Sauer, deren historische Romane mich bisher überzeugt haben. Deshalb war ich natürlich neugierig auf diesen Zeitreisekrimi, ich muss aber leider sagen, dass ich enttäuscht bin – denn weder hat mich der Kriminalfall begeistert, noch die Charaktere – und leider fand ich auch viele Aspekte der Zeitreise nicht schlüssig oder einfach schlecht gelöst.
Dabei finde ich die Idee immer noch grandios und die Autorin hat sicherlich gut recherchiert. Der größte Teil des Buches spielt tatsächlich im Mittelalter, irgendwann im 14. Jahrhundert. Nur leider konnte ich nicht richtig in diese Zeit abtauchen – mir hat einfach dieses „historische Gefühl“ gefehlt, dass ich von anderen Büchern aus dem Genre kenne. Vielleicht lag es daran, dass die beiden Zeitreisenden sich sehr schwer tun mit dem Einleben in diese andere Zeit, gegen alle ungeschriebenen Gesetze zu Zeitreiseromanen Sitten und Bräuche, die erst viel später aufgekommen sind, ausleben und die sich auch sprachlich einfach nicht umstellen können. Das hat mich schon sehr gestört – zumal es dabei auch einige Ungereimtheiten gegeben hat, die im Verlauf des Buches dann auch nicht geklärt werden. Denn wenn man ja die Geschichte verändert, hat das ja auch Einfluss auf die Zukunft – das aber wurde aus meiner Sicht leider gar nicht beachtet.
Vielleicht habe ich mich auch nicht wohl gefühlt in der Geschichte, weil mir Jo Weber (im Mittelalter auch Josepha genannt) einfach nicht gefallen hat. Sie wirkt mit ihrem ganzen Genörgel einfach total unsympathisch, ihr ständiges Wiederholen, was ihr alles fehlt, um den Mord aufzuklären und ihre Großzügigkeit, den Menschen im Mittelalter zu erklären, dass sie aus der Zukunft kommt, haben mich zumindest genervt. Ganz anders ist da ihr Kollege Lutz, der mit seinem Mittelalter-Ich eine Kneipe führt und sich sehr schnell an die neue Situation anpassen kann. Er ist pfiffig und gewandt, hat einfach eine offene und freundliche Art und konnte mit dieser bei mir punkten. Zwar ergeben die beiden dann ein zumindest effektives Ermittlerduo, trotzdem aber war mir Lutz viel sympathischer als Jo.
Der Schreibstil ist sehr einfach und passt meiner Meinung nach gar nicht zum historischen Umfeld. Zwar lässt sich das Buch dadurch sehr fix lesen, kann aber leider die Atmosphäre des Mittelalters nicht vermitteln.
Auch der Fall selber braucht etwas Zeit, um in Fahrt zu kommen. Die erste Hälfte plätschert die Handlung ein wenig vor sich hin und es braucht mehrere weitere Morde, um ein bisschen Spannung zu erzeugen. Erst in der zweiten Hälfte war ich dann auch gepackt und wollte wissen, wer der Mörder ist – und in keinster Weise habe ich das Ende so vorhergesehen. Mich hat es zwar überrascht, aber letztlich war es ein Zufall, dass der Mörder gestellt werden konnte. Und das wiederrum fand ich ein wenig enttäuschend.
Insgesamt ist das Buch für zwischendurch ganz unterhaltsam, überzeugt hat mich die Umsetzung dieses Zeitreisekrimis aber leider nicht. Dabei hätte die Geschichte so viel Potential gehabt. Ich werde die Reihe in näherer Zukunft wohl nicht verfolgen, denn obwohl dieser erste Band ganz nett war, reizen mich die weiteren nun leider nicht mehr.
Mein Fazit
Eine tolle Idee, nur leider hat mir die Umsetzung dieses Zeitreisekrimis gar nicht gefallen. Sprachlich ist das Buch sehr einfach gehalten und schafft dadurch nicht, die Atmosphäre des Mittelalters einzufangen, die Ermittlerin Jo war mir von Anfang an nicht sympathisch, da konnte mich ihr Kollege Lutz schon eher begeistern. Spannend wurde die Geschichte erst ab der Hälfte, als weitere Morde geschehen waren und dadurch etwas Fahrt in die Geschichte kommt, die Auflösung jedoch war zwar schlüssig, letztlich aber nur einem Zufall geschuldet. Für Zwischendurch ist dieses Buch ganz unterhaltsam, weiterverfolgen werde ich die Reihe aber nicht und gebe diesem ersten Band knappe 3 von 5 Sternen.
1. Dreikönigsmord
2. Fronleichnamsmord
3. Karfreitagsmord
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