28. Oktober 2015

[Rezension] Vincent Kliesch - "Im Augenblick des Todes"

Vincent Kliesch - Im Augenblick des Todes (Severin Boesherz #2)
Thriller

Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: Arcangel Images /Russ Dixon, www.buerosued.de
ISBN-13: 978-3-734-10054-3
Seiten: 416 Seiten
Erschienen: 17. August 2015

Zum Inhalt 
„Kommissar Severin Boesherz genießt gerade seinen Spaziergang am Schlachtensee, als ein mysteriöser Mann in einer Limousine vorfährt, sich als »Ismael« vorstellt und Boesherz zu einem Ausflug einlädt. Die Fahrt endet am Tatort eines bestialischen Mordes: Ein Arzt sitzt skalpiert und ausgeweidet in seiner eigenen Praxis. Bei dem Mord handelt es sich um die exakte Kopie des einzigen Verbrechens, das Boesherz nie aufklären konnte. Offenbar will der Täter dem Kommissar gezielt eine Botschaft übermitteln – und es soll nicht die einzige bleiben. Boesherz weiß: Er muss das Rätsel lösen, bevor seine eigene Vergangenheit ihn einholt …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Dies ist der zweite Band der Reihe um den Kommissar Severin Boesherz – doch man kann das Buch auch unabhängig vom ersten Band lesen, denn der Fall ist in sich abgeschlossen. Will man jedoch mehr über den Kommissar und die anderen Ermittler wissen und deren Entwicklung verfolgen, sollte man mit dem ersten Band der Reihe beginnen.

Auch dieses Buch ist wieder spannend und fesselt von der ersten Seite an. Severin Boesherz wird zu einem schauriger Mordszenario geführt und der Täter scheint mit ihm eine Schnitzeljagd machen zu wollen. Denn nicht nur, dass der Mord die genaue Kopie eines Verbrechens ist, das Boesherz nie aufklären konnte, bleibt es auch nicht bei diesem einen Toten.

Mich konnte der Fall wirklich packen, scheint es sich bei dem Täter – so wie er die Leichen inszeniert – doch um einen ziemlich kranken und kaputten Menschen zu halten. Auch ich habe natürlich mitgerätselt, wer der Täter sein könnte, ich hatte so meine Ahnungen, die auch in die richtige Richtung gingen, die komplette Auflösung jedoch war dann doch ganz anders. Einiges fand ich sehr leicht durchschaubar, wer zum Beispiel der junge Mann ist, mit dem Severin Boesherz sich heimlich trifft, anderes war dagegen nicht so leicht zu durchschauen, sicherlich auch, weil die Auflösung dann doch sehr konstruiert wirkte und mir so mit dem völlig unglaubwürdigen Ende leider auch nicht gefallen hat. Es kommt einem großen Showdown gleich, den ich mir filmisch auch wunderbar vorstellen könnte, den ich aber leider überhaupt nicht glaubhaft fand – einfach aus dem Grund, dass sich manche Figuren zu plötzlichen Helden entwickeln, und das sowohl aus physischer als auch psychologischer Sicht.

Mit Severin Boesherz bin ich ja schon im ersten Band nicht richtig warm geworden, weil er alles und jeden ständig analysiert, was ich aber – trotz seiner Hochintelligenz - sehr übertrieben fand – und leider hat auch dieser Fall meine Sympathie für ihn nicht gesteigert. Geärgert hat mich vor allem, dass er – eben durch seine Kombinationsgabe – plötzlich einen Täter aus dem Hut zaubert, er einen Name nennt, der zuvor noch nie erwähnt wurde und man als Leser erst Seiten später erfährt, warum Boesherz genau auf diesen Menschen gekommen ist. Auch seine Alleingänge, mit denen er die Polizei eher hindert als zu helfen, haben mich irgendwann nur noch genervt. Interessant fand ich jedoch, dass man aus Boesherz‘ Vergangenheit so einiges erfährt und damit auch sein Handeln besser einzuordnen weiß – nur gutheißen konnte ich es dennoch nicht.

Der Schreibstil ist wieder gewohnt flüssig und leicht lesbar, dadurch liest sich das Buch sehr rasch, wohl auch, weil man wissen will, wer für die grausigen Mordfälle wohl verantwortlich ist. Auch wenn ich den Fall sehr konstruiert fand und ich mit Severin Boesherz einfach nicht warm geworden bin, werde ich die Reihe weiter verfolgen – diesem Band gebe ich 3,5/5 Sternen.

Mein Fazit
Eine grausige Mordserie beschäftigt diesmal das Berliner Morddezernat und der Mörder scheint mit Kommissar Boesherz eine Schnitzeljagd zu spielen. Mir war der Fall zu konstruiert und das Ende einfach nicht glaubhaft, auch mit Kommissar Boesherz werde ich einfach nicht warm und seine analytische Art hat mich zwischenzeitlich wirklich genervt, trotzdem aber war es spannend, und das Buch hat sich – auch wegen des flüssigen Schreibstils – rasch und leicht lesen lassen. Ich gebe diesem Band 3,5/5 Sternen. 

Severin Boesherz
1. Bis in den Tod hinein
2. Im Augenblick des Todes


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