22. Oktober 2015

[Rezension] Vincent Kliesch - "Bis in den Tod hinein"

Vincent Kliesch - Bis in den Tod hinein (Severin Boesherz #1)
Thriller

Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd°, München unter Verwendung von Motiven von Getty Images/Flickr/Dirk Wüstenhagen Imagery und Plainpicture/Arcangel Images/Nicola Pearson
ISBN-13: 978-3-442-37798-5
Seiten: 400 Seiten
Erschienen: 25. Juli 2013

Zum Inhalt 
„Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich war sehr gespannt auf diese neue Reihe aus der Feder Vincent Klieschs, da ich seine Trilogie um Julius Kern ja sehr spannend und fesselnd fand. Mit Severin Boesherz steht in dieser Reihe ein Ermittler im Vordergrund, der sehr eigen ist und den ich leider nicht sonderlich sympathisch fand, dennoch aber hat mich seine Kombinationsgabe irgendwie fasziniert.

Das Buch beginnt spannend und man wird auch direkt in die Handlung reingeschmissen. Und da es nicht bei einem Mord bleibt, sondern es sich um eine Mordserie handelt, deren Ende zunächst nicht abzusehen ist, bleibt es natürlich auch packend. Als Leser kennt man zwar den Mörder, dennoch aber ist es spannend, den Ermittlungen zu folgen, ob sie in die richtige Richtung gehen und wie sich dann langsam das Netz um den Täter zusammenzieht, der seine Morde nach einem gewissen Muster zu planen und dabei auch ein vermeintlich moralisches Motiv zu haben scheint. So ist es also spannend, obwohl man den Mörder kennt – man weiß aber nicht, wer der Komplize ist, nur, dass es einen gibt und hier hat der Autor auch noch einige Überraschungen parat, die ich so zumindest nicht vorausgeahnt habe.

Der Fall selber hat mir gut gefallen, ich fand alles schlüssig und glaubhaft - bis zu einem gewissen Punkt. Ich will hier nicht mehr verraten, aber das Ende hat mich dann nicht ganz überzeugen können, das fand ich zu konstruiert. Aus meiner Sicht hätte das Buch diese Wendung gar nicht gebraucht, um dennoch spannend zu sein, ich muss aber zugeben, dass der Autor mich damit auch wirklich aufs Glatteis geführt hat und die Überraschung groß war.

Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, oft umgangssprachlich und durch die vielen Dialoge sehr lebendig. Gestört hat mich ein wenig das Hervorheben einzelner Marken – auch wenn es den Charakter Severin Boesherz‘ unterstreicht, wäre es nicht nötig gewesen, immer wieder eine bestimmte Wein- und Automarke zu nennen. 

Bei dem Ermittler Severin Boesherz bin ich mir nicht schlüssig, was ich von der Person halten soll. Auf der einen Seite ist seine Figur interessant, seine Kombinationsgabe außergewöhnlich, manchmal aber auch nicht nachvollziehbar und überzogen und erst mit einigen Erklärungen auch für den Leser verständlich. Sympathisch ist er mir aber leider mit seiner oft etwas zwanghaften Art nicht gewesen, und dass er ständig meint, alles analysieren zu müssen - auch in seinem Privatleben und fernab der Ermittlungen -, hat mich irgendwann auch ein bisschen genervt. Da waren mir andere Ermittler aus dem Team weitaus sympathischer, auch wenn hier das eine oder andere Klischee von ermittelnden Beamten voll erfüllt wird. Die Figur des Mörders hat mir auch sehr gut gefallen, vor allem auch seine Geschichte, denn sie erklärt die Mordserie – dadurch ist mir dieser sicherlich kranke Charakter nicht sympathisch, aber wieder mal ist interessant, was Umfeld und Erziehung aus einem Menschen machen können.

Mich hat dieser Auftakt einer neuen Reihe gut unterhalten, und ich bin gespannt auf den nächsten Band um Severin Boesherz – diesem hier gebe ich 4/5 Sternen.

Mein Fazit
Eine grausige Mordserie und ein Ermittler, der durch eine erstaunliche Kombinationsgabe glänzt und sich auch mal jenseits vorgegebener Wege aufhält, machen dieses Buch zu einem spannenden und fesselnden Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, in deren Mittelpunkt der Ermittler Severin Boesherz steht. Mich hat das Buch wirklich gut unterhalten, die Idee der Mordserie fand ich gut und plausibel, nur das Ende hat mich dann leider nicht überzeugen können – genauso wie ich noch ein bisschen hadere mit Severin Boesherz, der mich mit seiner alles analysierenden Art manches Mal doch auch genervt hat. Trotzdem aber bin ich neugierig auf den nächsten Band – diesem hier gebe ich 4/5 Sternen.

Severin Boesherz
1. Bis in den Tod hinein
2. Im Augenblick des Todes

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