Lesley Pearse - Schatten der Erinnerung
Verlag: Bastei-Lübbe
Umschlaggestaltung: Manuela Städele
Titelillustration: © shutterstock /Jaroslaw Grudzinski
ISBN-13: 978-3404160853
Seiten: 461 Seiten
Erschienen: 22. Juli 2011
Originaltitel: „Stolen“
Übersetzerin: Katharina Kramp
Buchrückentext
„Am Strand von Sussex wird eine junge Frau gefunden: halb ertrunken, schwer misshandelt - und ohne jegliche Erinnerung daran, wer sie ist und was mit ihr geschah. Als Dale, eine Freundin des Mädchens, von ihrem Schicksal erfährt, versucht sie gemeinsam mit Lotte, deren Geschichte zu rekonstruieren. Doch die beiden werden in einen Strudel von Rätseln, Geheimnissen und Albträumen gezogen. Warum war Lotte so lange Zeit verschwunden? Wer ist der Mann, der sie verfolgt? Und: Was ist mit dem Baby passiert, von dem Lotte offensichtlich vor Kurzem entbunden wurde?“
Meine Meinung
Ich habe schon mehrere Romane von Lesley Pearse gelesen, und die meisten konnten mich auch wirklich fesseln und begeistern. Auch „Schatten der Erinnerung“ hat mich gut unterhalten, dennoch gibt es einige Punkte, die mir nicht so gut gefallen haben.
Es beginnt spannend, als der junge David Mitchell beim Spazierengehen am Strand den Körper einer jungen Frau entdeckt – und sie lebt, gerade noch so, nur weiß sie leider nichts mehr – weder, wer sie ist, noch was mit ihr passiert ist. Dann folgt leider erst mal eine längere Phase, die ich nicht sonderlich spannend fand – es klärt sich nach und nach, wer die junge Frau ist und es tauchen Freunde von ihr auf, die helfen, ihre Erinnerungen wiederzufinden. Es gibt viele Geheimnisse, Fragen und Rätsel, und trotzdem hat mich dieser Teil nicht fesseln können. Es gab einfach zu viele Wiederholungen und die immer gleiche Geschichte wurde mehrfach erzählt – das machte diese Abschnitte leider etwas zäh zum lesen. Das änderte sich aber in der Mitte des Buches, als die junge Frau überfallen wird und klar ist, dass sie weiterhin in Gefahr schwebt. Ab da konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, zwar war hier vieles unglaubwürdig und einiges auch vorhersehbar, dennoch aber war ich gepackt und fand es richtig spannend.
Normalerweise mag ich den Schreibstil der Autorin, in diesem Buch aber fand ich ihn zwar flüssig lesbar, aber auch sehr einfach und platt, einfach schlicht und überhaupt nicht ansprechend. Stimmungen konnte die Autorin so leider gar nicht einfangen, obwohl die Geschichte davon viele zu bieten hatte.
Die Charaktere sind leider eher oberflächlich gezeichnet und gerade die beiden Protagonistinnen fand ich oft nicht glaubwürdig. Da wird aus einem Gutmenschen plötzlich ein aggressives Wesen, dass nur noch Rache und Wut im Sinn hat, auf der anderen Seite wird aus einer sonst selbstbewussten Frau ein schüchternes und blockiertes Kind, das einfach nur noch überfordert und verzweifelt wirkt. Man kann sicherlich einiges den besonderen Situationen zuschreiben, in denen sie sich befinden, trotzdem aber war vieles einfach zu weit hergeholt. Dafür gab es aber auch andere Charaktere, die mir gut gefallen haben und die ich wirklich sympathisch fand.
Trotz meiner Kritik hatte ich mit dem Buch eine spannende Lesezeit und nach dem etwas langatmigen ersten Teil wurde ich mit einer fesselnden zweiten Hälfte belohnt. Es ist sicherlich nicht das beste Buch der Autorin, für zwischendurch hat es mich aber gut unterhalten. Ich gebe daher 3,5/5 Sternen.
Mein Fazit
Eine interessante Geschichte, die aber leider erst ein wenig Zeit braucht, um Fahrt aufzunehmen. Nach der etwas zähen ersten Hälfte wurde ich dann aber mit einer packenden zweiten belohnt – und hier mochte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil hat mir diesmal nicht so gut gefallen – er ist zwar flüssig lesbar, aber auch sehr plump und platt. Die Charaktere sind nicht immer glaubhaft gestaltet, dennoch aber sind mir einige durchaus ans Herz gewachsen. Für mich leider eins der schwächeren Bücher der Autorin, für Zwischendurch wurde ich aber dennoch gut unterhalten und gebe 3,5/5 Sternen.
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