Graeme Simsion - Das Rosie-Projekt
Roman
Verlag: argon hörbuch
Umschlaggestaltung: Stephan Siebert, nach dem Entwurf des Buchumschlags von Hafen Werbeagentur, Hamburg, nach einer Idee von W. H. Chong
Umschlagillustration: H. W. Chong
ISBN-13: 978-3-839-89247-3
Dauer 5 CDs, 384 Minuten
Erschienen: 12. Februar 2015
Originaltitel: „The Rosie Project“
Übersetzerin: Annette Hahn
Sprecher: Robert Stadlober
Hörbuchrückentext
„Don Tillman ist hochintelligent, sportlich, erfolgreich – und er will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist. Und dann kommt Rosie. Barkeeperin, Raucherin und immer zu spät. Mit ihr lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik.“
Meine Meinung
Mit diesem Buch habe ich schon lange geliebäugelt, nicht, weil es so gehypt wurde, sondern weil der Klappentext einfach mal eine andere Geschichte versprochen hat. Als ich dann das Hörbuch gesehen habe, musste ich einfach zugreifen – und die Geschichte hat mich tatsächlich auch gut unterhalten.
Natürlich ist sie vorhersehbar, das macht aber gar nichts, denn sie lebt durch ihre Protagonisten, die einzigartig und völlig gegensätzlich sind. Don ist ein Universitätsprofessor für Genetik, zudem aber auch Asperger Autist – und er versucht auf eine wirklich unvergleichliche und ihn auszeichnende Art, eine Ehefrau zu finden, nämlich mittels Fragebogen. Es trifft auf Rosie, die seinen Kriterien in keinster Weise entspricht – trotzdem entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden und Rosie zeigt Don ihre eigene Welt, in der nicht immer alles beweisbar oder erklärlich ist, die dafür aber Freude und Glück bescheren kann.
Gerade Don als Figur ist wirklich sehr gut gestaltet und die Art, wie er redet, wie er sich gibt und wie er denkt gibt dem Leser bzw. Hörer Einblicke in die Welt des Asperger-Syndroms. Ich weiß nicht, ob ich beim Lesen Freude gefunden hätte an seiner Art zu reden und zu denken, denn er spricht sehr gestelzt und umständlich, und man hat eher das Gefühl, einen Beamtentext zu lesen als einen Menschen sprechen zu hören - als Hörbuch hat das aber sehr gut funktioniert. Don hat mich mit seiner umständlichen Art oft zum Schmunzeln gebracht und viele Situationen sind wirklich einfach nur komisch, andererseits fand ich ihn in vielen Szenen aber auch sehr tragisch. Leider hat sich dieser Effekt aber in der zweiten Hälfte ein wenig abgenutzt und leider konnte auch die Geschichte selber das nicht wieder wettmachen. Hinter dem Rosie-Projekt verbirgt sich die Suche nach Rosies leiblichen Vater und Don hilft ihr dabei – doch gerade in der zweiten Hälfte war das Ganze doch etwas zäh. Und das konnte auch das Ende nicht mehr herausreißen – denn ich fand es unglaubwürdig und aufgesetzt. So hat es mir leider nicht gefallen
Der Sprecher Robert Stadlober hat einen richtig guten Job gemacht – er hat Don Leben eingehaucht und mit seiner Stimme Dons Charakter sehr treffend dargestellt. Aber auch Rosie wurde von ihm gut gesprochen und die Schlagabtausche der beiden habe ich sehr genossen. Insgesamt war das Hörbuch ganz unterhaltsam, den zweiten Teil („Der Rosie-Effekt“) werde ich aber nicht mehr hören. Ich gebe diesem Hörbuch 3,5/5 Sternen.
Mein Fazit
Ein Hörbuch, das gut unterhält und für zwischendurch genau das Richtige ist. Die Idee des Buches, und vor allem die Charakterdarstellungen sind wirklich gut gelungen, leider aber nutzt sich der Effekt der komischen Situationen und der eigenwilligen Sprechweise des Protagonisten etwas ab – und das konnte in der zweiten Hälfte auch die Geschichte nicht ausgleichen. Leider fand ich auch das Ende nicht sonderlich gelungen – nicht, weil es vorhersehbar ist, sondern weil es unglaubwürdig und aufgesetzt auf mich wirkte. Trotz der Kritik hat mich das Hörbuch aber gut unterhalten, und ich gebe 3,5/5 Sternen.
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