14. Juli 2015

[Rezension] Laura Dave - "Ein wunderbares Jahr"

Laura Dave - Ein wunderbares Jahr
Gegenwartsliteratur

Verlag: blanvalet
Umschlaggestaltung: buerosued, München
Umschlagabbildung: plainpicture /Elizabeth Cölfen
ISBN-13: 978-3-734-10156-4
Seiten: 352 Seiten
Erschienen: 27. April 2015
Originaltitel: „800 Grapes“
Übersetzer: Ivana Marinovic

Zum Inhalt 
„Giorgia Ford steht kurz davor, den Mann ihrer Träume zu heiraten. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Bis ihre Welt plötzlich zerbricht – ausgerechnet in dem Moment, in dem sie ihr Brautkleid anprobiert. Kurzentschlossen steigt Giorgia in ihr Auto und fährt an den einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlt: auf das Weingut ihrer Familie im Hinterland Kaliforniens. Doch dort schmieden Giorgias Eltern abwegige Zukunftspläne, die ihren Weinberg bedrohen. Giorgia muss um die heile Welt ihrer Kindheit kämpfen – und entdeckt dabei, dass sich das Glück manchmal dort versteckt, wo man es schon lange nicht mehr gesucht hat ...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Cover und Titel haben mich sofort angesprochen und auch der Klappentext versprach eine interessante Geschichte – doch leider hat mich das Buch nicht fesseln können. Und im Nachhinein muss ich auch sagen, dass ich weder Cover noch Titel wirklich passend finde – da finde ich den Originaltitel weitaus treffender.

Georgia will eigentlich in wenigen Tagen ihren Traummann heiraten, bis sie ihn zufällig mit einer anderen Frau und einem Kinder durch die Stadt ziehen sieht – fluchtartig fährt sie zu ihren Eltern. Doch statt einer heilen Welt erwarten sie hier nur Probleme, von denen sie nichts geahnt hat. 

Leider bin ich in die Geschichte nicht richtig reingekommen, vielleicht weil mir die Protagonistin Georgia, die als Ich-Erzählerin auftritt, einfach nicht sympathisch war, vielleicht aber auch, weil ich den Schreibstil nicht mochte. Er ist zwar einfach zu lesen, weil er sehr lebendig und quirlig ist, auf mich wirkte aber die lustige Art etwas gezwungen und der ganze Schreibstil sehr gekünzelt. Für mich hat das einfach nicht zur Geschichte gepasst, denn hier scheint wirklich jeder irgendein Problem mit sich rumzutragen. Es gibt nicht einen Charakter, der kein Beziehungsproblem hat, dazu soll noch das Weingut der Familie verkauft werden – und all das kann Georgia nicht akzeptieren. Als ob sie nicht ein eigenes Problem zu lösen hätte, denn schließlich muss sie entscheiden, ob sie ihren Verlobten tatsächlich noch heiraten will, nachdem sie ihn mit einer anderen Frau mit Kind gesehen hat, mischt sich Georgia in alle anderen Beziehungsdramen ein und will unbedingt eine Lösung erzwingen. Das hat sie für mich leider sehr unsympathisch gemacht – und auch wenn die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt ist, konnte ich die meisten ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Daran haben auch die Rückblenden in die Vergangenheit oder die durchaus interessanten Passagen über den Weinanbau leider nichts dran ändern können.

Insgesamt hat mir in der Geschichte die Emotion gefehlt – dabei hätte die Idee des Buches dazu wirklich genug Potential gehabt. So habe ich leider mit keinem der Charaktere fiebern können, irgendwie sind mir alle – auch im Laufe der Geschichte – sehr fremd geblieben. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie eher flach gezeichnet sind und das eine oder andere Klischee bedient wird.
Die Handlung plätschert leider im ganzen Buch nur so vor sich hin – einen richtigen Höhepunkt gibt es nicht. Klar fragt man sich als Leser, was aus der Hochzeit wird und ob sich all die anderen Probleme lösen lassen, geahnt habe ich dann auch schon, worauf die Geschichte hinausläuft, aber zu keinem Zeitpunkt war ich gefesselt oder wollte wissen, wie es weitergeht. Das Ende kam dann zwar nicht unerwartet, aber viel zu schnell und wirkte auf mich leider nicht glaubhaft.

Mich hat das Buch leider gar nicht angesprochen, dabei hätte die Idee viel Potential gehabt – so aber hat mich die Geschichte nicht berührt und auch die Charaktere sind mir bis zum Schluss fremd geblieben. Ich gebe dem Buch daher 2,5/5 Sternen – man kann es lesen, muss es aus meiner Sicht aber nicht. 

Mein Fazit
Ein turbulente Familiengeschichte, die durchaus Potential gehabt hätte, das aber leider nicht genutzt wurde. Eine unsympathische Protagonistin, flache Charaktere und ein Schreibstil, der mich nicht überzeugen konnte, haben bei mir leider keine Lesefreude entstehen lassen. Dazu kommt noch eine Geschichte, die nur langsam vor sich hin tröpfelt und einen Höhepunkt vermissen lässt – da konnte auch das versöhnliche, dafür aber abrupte Ende nichts mehr rausreißen. Mir hat das Buch leider nicht gefallen, für die Idee und das schöne Cover (auch wenn es eigentlich nicht passend ist) vergebe ich dennoch 2,5/5 Sternen.


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