4. Juni 2015

[Rezension] Elizabeth Noble - "Das ABC der Liebe"

Elizabeth Noble - Das ABC der Liebe
Frauenroman

Verlag: Goldmann
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagfoto: MECKY /Photonica /getty images
ISBN-13: 978-3-442-46954-3
Seiten: 448 Seiten
Erschienen: 12. November 2010
Originaltitel: „Alphabet Weekends“
Übersetzerin: Renate Reinhold

Buchrückentext
„Natalie und Tom kennen sich schon aus Kindertagen – doch Tom wünscht sich, dass eines Tages mehr aus dieser Freundschaft wird. Er sieht seine Chance gekommen, als Natalie von ihrem Freund verlassen wird. Um sie auf andere Gedanken zu bringen, schlägt er ihr vor, an 26 Wochenenden gemeinsam 26 außergewöhnliche Unternehmungen zu starten – und zwar in alphabetischer Reihenfolge. Doch schon bald müssen beide merken, dass das Leben und die Liebe manchmal nicht so einfach sind wie das ABC…“

Meine Meinung
Ich habe schon mehrere Bücher von Elizabeth Noble gelesen, und bisher war ich auch immer ganz angetan von den Büchern. Bei „Das ABC der Liebe“ bin ich zwiegespalten – auf der einen Seite haben mir viele Dinge gut gefallen, andere dagegen nicht.
Klar – die Idee der Geschichte ist schon arg konstruiert und vielleicht hätte ich damit ahnen müssen, dass es sich nicht nur um einen Frauenroman handelt, sondern dass das Buch eher zum Unter-Genre „Chicklit“ gehört. Und das lese ich leider nicht mehr so gerne. Und tatsächlich ist die Geschichte um Natalie und Tom eher eine witzig-spritzige Romanze, die kaum Ansätze von Tiefsinnigkeit zeigt (und das wahrscheinlich auch nicht will). Aber es gibt auch Kapitel über andere Figuren – Freunde und Familienmitglieder - denn auch deren Geschichten werden erzählt. Und hier hatte ich gar nicht den Eindruck eines Chicklit-Romans, sondern eher den eines Romans mit ernsten und auch tiefgründigen Themen. Und das hat mir wiederum sehr gut gefallen.
Den verschiedenen Kapiteln ist immer vorangestellt, um wen es gerade geht und das Kapitel ist dann auch aus deren Sicht geschrieben. Dadurch hat man verschiedene Perspektiven, und ich konnte mich gut in die Charaktere einfinden. Natalie wirkt zwar auf den ersten Blick etwas oberflächlich, aber nach und nach lernt man sie näher kennen – und ich zumindest auch schätzen. Ich habe sie am Schluss richtiggehend ins Herz geschlossen, auch wenn ich dieses ABC-Spiel irgendwie doof fand – vor allem die Ausführung, bei der man eher den Eindruck hat, Tom und Natalie wollen sich gegenseitig etwas beweisen. Tom mochte ich leider gar nicht. Zwar hat er nette Züge, mir aber war er zu anstrengend mit seiner stets fröhlichen und optimistischen Art, die nicht echt, sondern leider aufgesetzt wirkte. Die Nebencharaktere – und das sind vor allem Freunde und Familienangehörige von Tom und Natalie – habe ich fast alle ins Herz geschlossen. Sie wirkten alle sehr authentisch mit ihren Sorgen und Problemen, und ihre Geschichten habe ich gerne verfolgt. Es endet nicht alles nur einfach gut, sondern wie im richtigen Leben bleiben auch schon mal Scherben zurück und Probleme lösen sich nicht in Luft auf.
Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Elizabeth Noble weiß, Geschichten zu erzählen. Gerade die der Nebencharaktere haben mich wirklich gefesselt und diese waren es auch, die mich haben am Ball bleiben lassen.  Ihre Geschichten haben mich berührt und zum Teil auch nachdenklich gemacht – die Geschichte um Tom und Natalie war dagegen eher flaches „Beiwerk“.
Aber auch wenn das Buch meinen Geschmack nicht zu 100% getroffen hat, hat es mich doch gut unterhalten und mir schöne Lesestunden geschenkt. Daher gebe ich 3,5/5 Sternen.

Mein Fazit
Ein unterhaltsamer Frauenroman, der mir an manchen Stellen zu sehr ins Unter-Genre Chicklit abdriftet. Mich haben vor allem die Geschichten der Nebencharaktere sehr gefesselt und interessiert, hier war ich auch berührt und habe mitgelitten, weil sie einfach authentisch und sehr echt wirkten. Die eigentliche Geschichte rund um die Aktivitäten nach dem ABC war eher oberflächlich und ganz amüsant. Trotz der Kritik aber hat mich das Buch gut unterhalten – daher gebe ich 3,5/5 Sternen.


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