1. April 2015

[Rezension] Jodi Picoult - "Schuldig"

Jodi Picoult - Schuldig
Roman

Verlag: Lübbe Audio
Covergestaltung: © Manuela Städele
Coverbild: © Trevillion Images /Ashley Franklin
ISBN-13: 978-3-785-74500-7
Dauer: 6 CDs, 415 Minuten
Erschienen: 17. März 2011
Sprecher: Dietmar Wunder

Zum Inhalt 
Die 14jährige Trxie lebt mit ihren Eltern Daniel und Laura Stone in Kleinstadt in Neu England. Trixie wurde gerade von ihrem Freund Jason verlassen und ist daher am Boden zerstört. Als sie eines Nachts von einer Party völlig aufgelöst nach Hause kommt, behauptet sie, von Jason vergewaltigt worden zu sein. Doch sie verstrickt sich in ihren Aussagen und wirkt sehr unglaubwürdig. Auf der Suche nach der Wahrheit geschieht etwas Schreckliches und die gesamte Familie Stone rückt in den Mittelpunkt der Ermittlungen.

Meine Meinung
Für mich ist es nicht eins der besten Bücher der Autorin, dennoch aber war ich gefesselt von der Geschichte und vor allem auch von dem Thema.

Vordergründig geht es um das Thema Vergewaltigung, doch im Verlauf der Geschichte spielen noch viele weitere Themen eine Rolle: Drogen, Vergangenheitsbewältigung und Familienprobleme. Geschickt hat die Autorin daraus eine für mich schlüssige Geschichte gewoben, auch wenn am Ende die Auflösung wenig überraschend und ein wenig vorhersehbar wirkt – da bin ich von Jodi Picoult andere Enden gewohnt, Enden, die schockieren und wirklich überraschen. 

Wie schon aus anderen Büchern der Autorin gewohnt, wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Es sind Trixie, ihre Eltern Laura und Daniel, Jason, der ermittelnde Kommissar und noch andere Nebenfiguren, die ihre Sicht der Dinge erzählen. Anfangs fand ich das zwar ein wenig verwirrend, aber dank dem hervorragenden Sprecher Dietmar Wunder und seiner wirklich erstaunlichen Fähigkeit, jedem Charakter eine eigene Stimme zu geben und Leben einzuhauchen, war es dann doch ein leichtes, die verschiedenen Figuren auseinander zu halten. Ich finde es immer interessant, wenn eine Geschichte von verschiedenen Figuren erzählt wird – so ergeben sich immer wieder neuen Aspekte einer gleichen Sache und damit auch ein ganz neues Bild – hier von Schuld und Unschuld. Dies fand ich gerade in dieser Geschichte wirklich spannend. Denn hört man die verschiedenen Sichten der Vergewaltigung und wie es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist, kann man über den Vorwurf durchaus ins Grübeln kommen.

Die Charaktere fand ich alle sehr gut gezeichnet - mit den jeweils eigenen Geschichten und Vergangenheiten wirkten sie sehr authentisch und echt. Lediglich Trixie fand ich mit ihren 14 Jahren doch sehr frühreif – manches Mal wirkte sie durch ihre Gedanken und Handlungen deutlich älter und ich hätte sie eher wie 16 oder 17 gehalten, dann wieder gibt sie sich aber sehr kindlich und naiv – sie war die einzige Person, die ich nicht schlüssig fand und die auf mich ein wenig zu konstruiert wirkte.
Ich war von Anfang an von der Geschichte gefesselt und die Spannung konnte von der Autorin auch bis zum Schluss gehalten werden. Mir hat lediglich der Ortswechsel im letzten Drittel nicht so gut gefallen und hier hat für mich dann auch die Spannung nachgelassen, irgendwie ist mir diese andere Welt mit ihren Menschen, die unter extremen Bedingungen leben, seltsam fremd geblieben, und so richtig konnte ich Trixie und ihre Beweggründe, dorthin zu gehen, auch nicht verstehen.

Dennoch aber fühlte ich mich von dem Hörbuch sehr gut unterhalten und würde es nicht nur Picoult-Fans empfehlen – auch wenn ich andere Bücher von ihr noch mitreißender und packender fand. Ich gebe dennoch gerne gute 4/5 Sternen.


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