Monika Peetz - Die Dienstagsfrauen (Dienstagsfrauen #1)
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Umschlaggestaltung: Barbara Thoben, Köln
Umschlagmotiv: © plainpicture /Elsa
ISBN-13: 978-3-462-04255-9
Seiten: 320 Seiten
Erschienen: 18. November 2010
Zum Inhalt
Jeden Dienstag treffen sich die fünf Frauen – die Dienstagsfrauen, die sich in einem Französischkurs vor 15 Jahren kennengelernt haben. So unterschiedlich die Frauen auch sind, umso fester ist ihre Freundschaft. Einmal im Jahr machen sie gemeinsam einen Wochenendausflug, doch dieses Jahr ist alles anders. Judiths Mann ist nach schwerer Krankheit gestorben, und sie möchte die von ihm begonnene Pilgerreise nach Lourdes beenden. Dabei wird sie natürlich von ihren Freundinnen begleitet – und hier lernen sich die fünf Frauen noch einmal auf ganz andere Art und Weise kennen. Sie stoßen auf ein bislang gut gehütetes Geheimnis, dass die Freundschaft in eine schwere Krise wirft.
Meine Meinung
„Die Dienstagsfrauen“ ist ein erfrischender Roman, der oft lustig und heiter daherkommt, aber auch ernste Themen behandelt und zum Nachdenken anregt. Ob fünf so unterschiedliche Frauen tatsächlich beste Freundinnen sein können, weiß ich nicht – in diesem Roman jedoch klappt es.
Nicht jede der fünf Frauen war mir sympathisch, vielleicht waren sie auch ein bisschen klischeehaft gezeichnet, doch vier von ihnen machen in der Geschichte eine interessante Entwicklung mit und das hat mir gefallen. Caroline ist erfolgreiche Anwältin und führt eine Bilderbuch-Ehe mit ihrem Arzt-Gatten – sie hat oft die Führung in der Frauengruppe, ist dabei aber nicht unsympathisch. Sie ist halt engagiert – beruflich als auch privat. Judith hat gerade ihren Mann verloren und möchte den von ihrem Mann begonnenen Jakobsweg beenden – klar, dass sie dabei die Freundinnen begleiten. Judith ist in diesem Buch sicherlich eine Hauptfigur, dennoch mochte ich sie nicht so gerne – und das hat sich im Laufe der Geschichte auch nicht geändert (wer das Buch gelesen hat, weiß vermutlich warum). Kiki schien mir wie eine ewig-20-Jährige, chronisch pleite, im Beruf noch wartend auf den großen Durchbruch und dabei immer noch guten Mutes. Sie ist ein erfrischender Charakter, der sich zwar in der Findung ihres Partners etwas schwer tut, die aber die ganze Runde auflockert. Eva war die Person, die ich am meisten mochte, denn gerade sie macht für mich die größte Entwicklung durch – aus dem Hausmütterchen wird durch das Pilgern eine selbstbewusste Frau, die zwar immer noch ihre Familie liebt, aber sich selbst mehr Beachtung schenken will und das dann auch durchsetzt. Estelle möchte in dieser illustren Runde natürlich nicht vergessen, obwohl sie die Frau ist, die sich bei der Pilgerreise am wenigsten verändert hat. Ein bisschen überdreht, nur Mode und Chic im Kopf macht sie zunächst einen sehr oberflächlichen Eindruck – doch sie beweist, dass ihr die Freundinnen wichtig sind und setzt sich für sie ein.
Das Buch liest sich sehr flüssig, der Schreibstil ist leicht und locker, umgangssprachlich und die kurzen Kapitel lassen einen durch das Buch durchfliegen. Oft musste ich schmunzeln, weil manche Episoden einfach witzig sind, aber auch ernste Themen werden angeschnitten, dennoch wird dadurch der Roman nicht schwer verdaulich. Ich fand die Mischung zwischen den unterschiedlichen Themen sehr gelungen.
Über das Pilgern, die Ortschaften und die Landschaft erfährt man sehr wenig – aber das hatte ich auch nicht erwartet. Im Mittelpunkt stehen eindeutig die Frauen und ihre Freundschaft – die dann auch gehörig auf die Probe gestellt wird.
Mein Fazit
Eine gelungene Mischung zwischen humorvollen Episoden, aber auch ernsten Themen – das ganze gut lesbar durch einen lebendigen und leichten Schreibstil. 5 Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können – da ist bestimmt für jeden ein Sympathieträger dabei. Für mich war dieses Buch eine nette Lektüre für zwischendurch, gute Unterhaltung, die sogar auch ein bisschen zum Nachdenken anregt. Von meiner Seite 4 Sterne.
Dienstagsfrauen
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