Andrea Schacht - Der dunkle Spiegel (Begine Almut #1)
Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: Design Team, München
Umschlagmotive: Artothek
ISBN-13: 978-3-442-36280-6
Seiten: 358 Seiten
Erschienen: 11. Juli 2005
Buchrückentext
„Köln im Jahr des Herrn 1376. Sind die selbstbewussten Frauen des Beginen-Konvents am Eigelstein etwa Ketzerinnen und Giftmischerinnen? Die junge Begine Almut Bossart, Tochter eines angesehenen Kölner Baumeisters, macht sich beherzt an die Aufklärung eines mysteriösen Giftmordes im Haus des Weinhändlers de Lipa. Nicht ganz freiwillig – denn sie selbst wird vom Inquisitor der Tat verdächtigt …“
Meine Meinung
Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen an dieses Buch herangetreten, denn so richtig überzeugen konnte mich diese Kriminalgeschichte leider nicht. Dabei mag ich die eigentlich die Bücher von Andrea Schacht: sie hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, der aber trotz seiner Einfachheit ein historisches Gefühl bei mir hinterlässt.
Doch diesmal waren mir die Beschreibungen einfach zu viel, sie haben zu der Geschichte nicht beigetragen und das Buch nur an vielen Stellen langatmig werden lassen. Die Idee der Geschichte wiederum hat mir gefallen und auch die oft spritzigen Dialoge zwischen der neugierigen Begine Almut und Pater Ivo, die den mysteriösen Tod im Hause des Weinhändlers de Lipa dann letztlich auch auflösen können.
Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, gerade im Beginenhaus gibt es viele verschiedene Frauen, die aber nicht einfach nur gut und lieb sind, sondern jede hat einen eigenen Kopf und kleine Macken, die sie sehr glaubhaft und authentisch werden lassen. Almut mit ihrem losen Mundwerk ist wirklich eine liebenswerte Protagonistin, die ich ins Herz geschlossen habe, und die mich oft auch hat schmunzeln lassen. Dass sie überall mit einem blauen Auge davonkommt – sogar als der Inquisitor sie als Verdächtige in seinen Klauen nimmt – ist zwar nett zu lesen und gibt dem ganzen Roman auch eine gewisse Leichtigkeit. Doch glaubhaft war das für mich nicht, ist doch gerade das Mittelalter eine düstere und oft auch sehr gewaltreiche Epoche, in der die Inquisition sicherlich eher Furcht und Angst verbreitet hat als das man sie leichtweg in Kauf genommen hat.
Die Auflösung des Mordfalles hat mir gefallen und auch wenn ich etwas in dieser Richtung geahnt habe, war es für mich unerwartet. Das letzte Viertel des Buches war dann auch sehr interessant und spannend, konnte mich aber den eher langwierigen Einstieg und Verlauf der Geschichte nicht vergessen lassen.
Dies ist der erste Band einer bislang 6-teiligen Reihe.
Mein Fazit
Ein netter historischer Kriminalroman, der vor allem durch die kecke Begine Almut bezaubert, die einen unklaren Giftmord aufzuklären versucht und dabei selber in Gefahr gerät. Das Buch lässt sich durch einen angenehmen Schreibstil leicht und flüssig lesen, nur an manchen Stellen war es mir dann doch zu langatmig. Gestört hat mich zudem die eher lockere und leichte Atmosphäre, die dem Mittelalter, in dem das Buch spielt, leider nicht gerecht wird. Von meiner Seite daher „nur“ 3 Sterne.
Begine Almut-Reihe
1. Der dunkle Spiegel
2. Das Werk der Teufelin
3. Die Sünde aber gebiert den Tod
4. Die elfte Jungfrau
5. Das brennende Gewand
6. Gebiete sanft Herrin mir
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