9. Mai 2014

[Rezension] Isolde Heyne - "Hexenfeuer"

Isolde Heyne - Hexenfeuer
Historischer Roman, Kinder- und Jugendbuch

Verlag: Ravensburger Taschenbuch 
Umschlagabbildung: Klaus Steffens
Illustrationen im Buch: Jens Schmidt
ISBN-13: 978-3-4735-8015-6
Seiten: 284 Seiten
Erschienen: 1. Januar 1994

Buchrückentext
„Barbara sitzt gefangen im Kerker. Es ist ihrer letzte Nacht, am Morgen soll sie als Hexe verbrannt werden. Barbara ist unschuldig - doch wie geriet sie in die Maschinerie der Inquisition? In dieser Nacht erinnert sie sich: an Johann von Rinteln, dem geheimnisvollen Mönch, der sie als Findelkind in das reiche Kaufmannshaus Heinrich Burger brachte; an die alte Trude, ihre Lehrmeisterin in der Kunst der Heilkunde; und vor allem eine Martin, den sie liebt - und an ihre Ziehschwester, die herrschsüchtige Armgard, deren blinde Eifersucht die Katastrophe heraufbeschwor.“

Meine Meinung
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe mit Barbara gefühlt und gelitten. Während sie im Kerker sitzt und auf den nächsten Morgen wartet, an dem sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen brennen soll, wandern ihre Gedanken zurück und erzählen die Geschichte, die sie in diese Situation brachte. Dabei hat die Autorin es exzellent geschafft, die Gegenwart im Kerker mit dem Vergangenen zu verknüpfen. Nach und nach lernt man die verschiedenen Personen kennen, was genau geschehen ist und wie sich der Ring einer bösen Intrige immer enger um Barbara gespannt hat. Die Gefühle, die Barbara während des Wartens im Kerker plagen, sind sehr plastisch und mir sehr gut nachvollziehbar – ich habe mich hineinversetzt gefühlt in ihre Situation, den nassen und kalten Kerker gespürt, das flackernde Kerzenlicht gesehen und Barbara immerzu vor Augen gehabt.

Die Charaktere sind vielleicht ein wenig eindimensional – während Barbara durch und durch ein gutes Mädchen ist, stellt ihre Schwester Armgard genau das Gegenteil dar – intrigant, herrschsüchtig und böse. Auch die älteren Charaktere – sei es der Mönch Johann von Rinteln oder Heinrich von Burger mit seiner kränkelnden Gemahlin – sind entweder gut oder böse. In ihren Klischees sind die Charaktere aber alle gut gezeichnet und gerade Barbara ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Die Szenerie wird sehr eindrücklich geschildert, die Umstände der Zeit und die Lebensbedingungen konnte ich mir daher sehr gut vorstellen. Gerade auch für jüngere Leser (aber bitte nicht unter 12) wird dieses dunkle Kapitel der Geschichte sehr gut und eindrücklich dargestellt, daher finde ich auch die Charakterdarstellung passend.

Die Gestaltung des Buches ist ebenso sehr gelungen: passend zum Inhalt sind immer wieder kleine Zeichnungen in den Fließtext eingebaut, jedem Kapitel vorangestellt sind dagegen große Illustrationen, die sehr düster erscheinen, aber die Stimmung des Buches gut widerspiegeln. Mir hat dies sehr gut gefallen, da es die Atmosphäre verstärkt und unterstreicht.

Mein Fazit
Ein toller historischer Roman, der zur Zeit der Inquisition in Deutschland spielt und sehr eindrücklich die Gedanken und Gefühle eines jungen Mädchens darstellt, die ihre letzte Nacht in einem Kerker verbringt, bevor sie am nächsten Morgen als Hexe verbrannt dem werden soll. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich gebe ihm gerne fünf Sterne.


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