7. April 2014

[Rezension] Andrea Schacht - "Triumph des Himmels"

Andrea Schacht - Triumph des Himmels
Historischer Roman

Verlag: Blanvalet-Verlag 
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: © Getty Images/Barry Winiker; Getty Images/Sasha: Corbis/Canada Aviation & Space Museum; www.buerosued.de
Illustrationen: Maximilian Meinzold
ISBN-13: 978-3-7645-0459-5
Seiten: 575 Seiten
Erschienen: 24. März 2014

Buchrückentext
„1925: Die Rallye »Von Triumph zu Triumph« von Paris nach Berlin verspricht, das Ereignis des Jahres zu werden, und zieht eine illustre Fahrerschaft an. Für den Abenteurer Alastair MacAlan ist ein Sieg die letzte Hoffnung vor dem endgültigen Abstieg, doch einige andere Teilnehmer haben weit dunklere Motive.
Als die junge Berliner Journalistin Emmalou von der abenteuerlichen Unternehmung erfährt, ist sie wie elektrisiert – sie will das Rennen mit dem Flugzeug begleiten, um mit einem sensationellen Bericht Anerkennung zu finden. Doch bei einem Blick auf die Teilnehmerliste entdeckt sie einen Namen, der alte Erinnerungen in ihr weckt, die sie längst begraben glaubte ...“

Meine Meinung
Dieses Buch hat mir viele schöne Lesestunden geschenkt und mich wunderbar unterhalten!

Schon allein die Gestaltung hat mich sehr angesprochen – nicht nur das Cover, das zwar schlicht und in gedeckten Farben gehalten ist, auch die im Innenteil abgedruckte Karte des Rallyeverlaufs (sehr hilfreich!) und die einzelnen Zitate vor jedem Kapitel, die aus Schlagern oder Soldatenliedern der 20er Jahre stammen. Vor allem aber die Illustrationen vor den jeweiligen Rallye-Etappen fand ich sehr schön.

Das Buch liest sich sehr flüssig, zum einen durch die angenehme Kapitellänge, aber auch durch den zwar einfachen, aber sehr gut lesbaren Schreibstil der Autorin. Sie hat es mit ihren Schilderungen geschafft, das Lebensgefühl dieser Epoche weiterzugeben, eine Lebenslust verbunden mit einer Leichtigkeit, die ich in diesen doch schwierigen Zeiten so gar nicht vermutet hätte. Die Menschen haben sich nicht unterkriegen lassen und versucht, das Beste aus dem Leben zu machen. Und genau diese positive Einstellung zum Leben habe ich auf jeder Seite gespürt, und ich habe mich sehr wohl gefühlt in der Geschichte. 

Auto-Rallyes gehörten zum Leben dazu und diese hier zwischen Paris und Berlin hat einfach nur Spaß gemacht. Man lernt unterwegs die verschiedenen Teilnehmer der Rallye näher kennen – und verschieden sind sie wirklich. Sehr unterschiedliche Charaktere aus verschiedenen Landen, geprägt durch ihre eigenen Geschichten, mit Hintergründen, warum sie sind, wie sie sind und wie sie mit den anderen Teilnehmern in Verbindung stehen. Denn irgendwie scheint jeder mit jedem schon einmal Kontakt gehabt zu haben. Dabei sind die Charaktere wirklich wie aus dem Leben geschrieben, vielleicht manche ein wenig klischeehaft, dennoch liebenswert und glaubwürdig. Um nicht den Überblick über die ganzen Teilnehmer der Rallye zu verlieren, gibt es im Anhang noch eine Personenliste, die zumindest am Anfang sehr hilfreich war – nachher kannte ich ja die Menschen und musste nicht mehr nachschauen, wer eigentlich zu wem gehörte.

Auf der Rallye selbst geht es nicht gerade zimperlich zu: die Beschreibungen der Landschaften und der Fahrweise mit den verschiedenen Wagen ist interessant zu verfolgen, spannend ist natürlich auch, wer zunächst die Etappen der Rallye und nachher die Gesamtwertung gewinnt. Doch es gibt auch einen Saboteur, der die Reifen der Autos manipuliert und damit versucht, die Teilnehmer auszuschalten – und dabei nimmt er keine Rücksicht auf Verluste. Natürlich kann der im Laufe der Geschichte gestellt werden, doch zunächst weiß man auch als Leser nicht, wer eigentlich der Bösewicht ist, so dass ich mit gerätselt habe, wer etwas von diesem Anschlägen habe könnte.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch bei diesem Buch: einzelne Kapitel sind aus ihrer Sicht von Emmalou, der „rasenden Reporterin aus der Luft“, geschrieben, die als Ich-Erzählerin auftritt, in anderen Kapiteln spricht der Saboteur, dann wiederrum wechselt die Sichtweise und ein allwissender Erzähler berichtet von den Ereignissen der Rallye – das hat mich ein wenig gestört und anfangs auch verwirrt, hier wäre mir eine einheitliche Sichtweise lieber gewesen. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen und mir schöne Lesestunden geschenkt! 

Mein Fazit
Eine schöne Geschichte aus den 20er Jahren mit einem interessanten Plot – angenehm zu lesen und einfach schön erzählt. Die Lebenslust und Lebendigkeit der Zeit konnte die Autorin wunderbar einfangen und hat mich damit wirklich sehr gut unterhalten! 


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