Veronika Peters - Das Meer in Gold und Grau
Verlag: Goldmann-Verlag
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: FinePic, München; plainpicture/ STOCK4B; plainpicture/ vonwegener
ISBN-13: 978-3-442-46789-1
Seiten: 288 Seiten
Erschienen: 20. Mai 2013
Zum Inhalt
Nachdem die fast dreißigjährige Katia Job und Wohnung verloren hat, muss sie sich erst mal neu sortieren und plant eine kleine Auszeit. Ziel ist das Hotel Palau an der Ostsee, das von ihrer 73jährigen Tante, die sie bislang jedoch nicht kennenlernen durfte, geführt wird. Was zunächst als Wochenendetrip geplant war, wird zu einem Monate andauernden Aufenthalt, in dem sich Tante und Nichte langsam näherkommen. Katia taucht in eine ganz andere Welt ein und lernt, sie zunehmend mit den Augen ihrer Tante zu sehen.
Meine Meinung
Dieses Buch könnte man auch als zweiten Teil sehen, denn um Katia geht es auch schon in dem Buch „Die Liebe in Grenzen“. Zeitlich spielt er Jahre danach, auch wenn „Das Meer in Gold und Grau“ vorher erschienen ist.
Ich hatte mich gefreut, Katia wiederzutreffen. Ich muss aber sagen, dass Katia in diesem Roman für mich nicht die Protagonistin ist und leider auch ein bisschen blass bleibt. Die erste Hälfte des Buches lernt man vor allem das Hotel und seine Betreiber kennen. Eine bunte Mischung älterer Menschen, die sich eine eigene, fast schon nostalgische Welt geschaffen haben, in die Katia hineinstolpert. Die Figuren sind alle wunderbar gestaltet, jede hat Ecken und Kanten, dabei bleiben sie aber sympathisch und vor allem sehr authentisch. Allen voran hat mir Ruth am besten gefallen. Sie hat zwar eine schrullige Art, dennoch finde ich sie sehr liebenswert und konnte mich mit ihren Lebensweisheiten begeistern.
Sprachlich schafft Veronika Peters es wieder mal, eine wunderbare und vor allem dem Ort des Geschehens passende Atmosphäre zu schaffe. Auch wenn ich nie dort war, stelle ich mir genau so ein kleines Dorf an der Ostsee vor – von Wind und Wetter geprägt, mit eigenwilligen Menschen und dennoch eine Wärme und Sympathie ausstrahlend. Das Buch liest sich angenehm und flüssig, dennoch sollte man nicht denken, dass es sich um ein dünnes und oberflächliches Sommerbüchlein handelt.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass schon sehr früh angedeutet wird, dass es im Buch eine Wendung geben wird. Doch mehr will ich nicht verraten. Nur so viel, dass vor allem das letzte Drittel mich noch mal so richtig gefangen hat und ich wirklich beeindruckt war – sowohl von meiner heimlichen Protagonistin, aber auch von der Art, mit der die Autorin es schafft, ein solch sensibles Thema anzugehen.
Alles in Allem hat mir das Buch gut gefallen, wieder tritt eine Randgruppe in den Vordergrund, die Charaktere sind alle vielschichtig und gut gezeichnet – nur Katia kommt hierbei aus meiner Sicht etwas zu kurz und bleibt für mich blass. Die Gegend und vor allem das Hotel wird so toll beschrieben, dass ich mich als Dauergast gefühlt habe und die Stimmungen fühlen konnte, das Interieur vor Augen hatte und das Wetter gespürt habe. Gerade aber das letzte Drittel des Buches konnte mich überzeugen, auch wenn es mich ein wenig traurig und nachdenklich zurückgelassen hat.
Mein Fazit
Eine interessante Geschichte vor wunderschöner Kulisse, ungewöhnliche, gut ausgearbeitete Charaktere und ein angenehmer Schreibstil - doch man sollte nicht denken, dass es sich um einen kurzweiligen „Frauenroman“ handelt. Im Verlauf wendet sich das Blatt und der Schluss hat mich traurig und nachdenklich zurückgelassen. Ein schönes Buch – von meiner Seite knappe 4 Sterne.
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