Jane Corry - Perlentöchter
Verlag: Blanvalet-Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd°, München
Umschlagmotiv: © Trevillion / Yolande de Kort
ISBN-13: 978-3-7645-0433-5
Seiten: 543 Seiten
Erschienen: 27. August 2012
Buchrückentext
„Südengland, 1918. Die junge Rose verliebt sich in den charmanten Kriegsheimkehrer Charles. Nach einer Blitzhochzeit reist sie mit ihm nach Borneo, wo er eine Plantage leitet. Doch Roses anfängliche Euphorie über ihr neues Leben legt sich schnell: Sie muss Verrat und Enttäuschungen überwinden und um ihr Glück kämpfen. Nur die Perlenkette ihrer Großmutter spendet ihr immer wieder Kraft und Trost. Jahrzehnte später erbt Roses Enkelin Caroline die Perlen – und mit ihnen ein dunkles Geheimnis…“
Meine Meinung
Ich mag Familiensagas und diese hier hat nicht zu viel versprochen – die Geschichte der Frauen einer Familie, die eine Perlenkette an die jeweils nächste Generation vererben, hat mich gut unterhalten.
Jeder der vier Frauen ist ein eigenes großes Kapitel gewidmet, in dem man sie kennenlernt, ihr Leben verfolgt und vielleicht in manchen Dingen auch verstehen lernt. Dabei sind die Frauen ganz verschieden – nicht nur wachsen sie zu unterschiedlichen Zeiten in völlig verschiedenen Landstrichen auf, nein, sie sind auch völlig verschiedene Charaktere. Nur eins scheint ihnen gemeinsam – ihre Ehen sind nie glücklich. Bis hin zu Caroline, die letzte Tochter mit der Perlenkette, die in Tagebüchern ihrer Großmutter Rose liest und damit den Kreis der Perlentöchter schließt.
Ich habe mich wohlgefühlt in der Geschichte, wenn ich zunächst auch etwas Schwierigkeiten hatte, mich in dem jeweiligen Kapitel einzufinden. Die Charaktere sind alle gut gezeichnet und jede hat nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen. Einzig über Louise, die erste der Frauen, erfährt man nur wenig – aber mit ihr kommen die Perlen in die Familie. Eine ihrer Töchter, Rose, heiratet den Plantagenbesitzer Charles und zieht mit ihm nach Borneo – diese Geschichte hat mich schon beeindruckt. Aber auch wie deren Tochter Helen das Land erlebt, es mit Kinderaugen betrachtet, war ein sehr schöner und spannender Abschnitt. Doch Helen wird nach England geschickt und hat hier eine entbehrungsreiche Zeit, so dass sie mir oft wirklich leid getan hat. Doch auch sie findet einen Weg und lernt, das Leben in die Hand zu nehmen. Die letzte Perlentochter ist Caroline, ihr Leben ist das einer typischen Ehefrau und Mutter in der Gegenwart. Und auch sie unterliegt dem Charme des Familienschmucks und muss sich im Verlauf eine schmerzhafte Wahrheit eingestehen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht zu lesen, Beschreibungen waren so gesetzt, dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Gerade die Abschnitte in Borneo waren sehr eindrücklich und haben Bilder vor meinen Augen geschaffen.
Nur das Ende hat mir leider nicht so gefallen. Ich werde natürlich nicht verraten, um was es geht, aber ich mag solche Lösungen nicht in Familiengeschichten, auch wenn sich dadurch der Kreis schließt und die Geschichte zu einem guten Abschluss kommt.
Alles in allem aber ein gutes und unterhaltsames Buch – daher von meiner Seite 4 Sterne.
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