Jennifer Donnelly - Das Blut der Lilie
Verlag: Der Audio-Verlag
ISBN-13: 978-3862310593
Dauer: 6 CDs, 448 min.
Erschienen: 18. März 2011
Sprecher: Lotte Ohm und Josefine Preuß
Buchrückentext
„Wie versteinert fühlt sich Andi, als ihr Bruder bei einem Unfall stirbt und sie sich die Schuld an dessen Tod gibt. Als ihr Vater sie zur Aufheiterung nach Paris entführt, findet sie in einem alten Gitarrenkoffer das Tagebuch von Alexandrine, einer jungen Frau, die einst den Sohn Marie Antoinettes betreute. Bald erkennt Andi, dass ihre Schicksale untrennbar miteinander verbunden sind, denn auch die Französin konnte den Tod des geliebten kleinen Jungen nicht verhindern. Und so begleitet Andi Alexandrine auf deren gefahrvollen Wegen durch die Wirren der Französischen Revolution – in der Hoffnung, dort den Schlüssel zur Rückkehr ins Leben zu finden.“
Meine Meinung
Die junge Andi ist seit dem Tod ihres Bruders wie gelähmt, nichts im Leben hat für sie einen Sinn. Ihre Mutter zerbricht an dem Tod des Sohnes, ihr Vater scheint sich rasch abgefunden zu haben mit dem Verlust. Alleingelassen und frustriert kann sich das junge Mädchen an nichts mehr erfreuen. Erst als sie per Zufall ein altes Tagebuch findet, wird ihr Interesse geweckt: Ein Mädchen namens Alexandrine erzählt ihre letzten Tage während der Französischen Revolution und sie hat nur ein Ziel – den kleinen Louis Charles vor dem sicheren Tod zu retten. Und mit dem Eintauchen in Alexandrines Geschichte findet auch Andi wieder zurück ins Leben.
Das Hörbuch war toll! Ich bin völlig versunken in die Geschichte – sowohl in die von Andi als auch in die von Alexandrine. Die beiden Sprecherinnen Lotte Ohm und Josefine Preuß haben wirklich eine gute Arbeit geleistet – sie geben den beiden Protagonistinnen Charakter und haben es geschafft, Emotionen zu transportieren.
Andi ist ein frustriertes und vom Leben gebeuteltes junges Mädchen, die einen solchen Schmerz ausstrahlt, dass man fast geneigt ist, ihr aus dem Weg zu gehen. In vielen Punkten konnte ich sie gut verstehen, oft mochte ich sie rütteln und schütteln, ihr zeigen, dass das Leben lebenswert ist. Nur die Musik kann sie im Leben halten und mir haben die Einschübe zur Musikgeschichte, die sich durch das ganze Hörbuch ziehen, wirklich gut gefallen. Ich fand sie nicht störend, sondern sehr informativ und passend. Als Andi dann per Zufall das Tagebuch findet, zeigt sie Interesse und entwickelt sich zu einem neugierigen und liebenswerten Mädel. Alexandrine, die Protagonistin des Tagebuches, ist etwa in gleichem Alter wie Andi und auch sie ist mir sehr sympathisch. Ihr Kampfgeist und ihr Mut sind wirklich unglaublich, umso trauriger die Ausweglosigkeit in den Wirren der französischen Revolution.
Die Wechsel zwischen den beiden Hauptsträngen der Geschichte sind wirklich sehr gut gelungen. Die Übergänge sind weich, gut in den jeweiligen Handlungsstrang integriert – immer weiß man sofort, in welcher Zeit man sich befindet. Und beide Geschichten haben ihren Reiz, bei beiden wollte ich wissen, wie es weitergeht: In der Vergangenheit ist es die Rettung des jungen Louis Charles, in der Gegenwart die Entwicklung Andis, dass sie langsam wieder Freude am Leben findet, an der natürlich ein junger Mann mit beteiligt ist.
Einzig die fast schon fantastisch anmutenden Elemente gegen Ende des Romans haben mir nicht so gut gefallen. Traum oder Wirklichkeit – das bleibt letztlich offen.
Aber alles in allem bin ich begeistert von diesem Hörbuch, die Geschichte ist interessant und spannend, die Charaktere zeigen eine schöne Entwicklung und sind wirklich liebenswert. Ich bin sehr gut unterhalten worden und vergebe daher 4 Sterne!
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