11. Mai 2013

[Höreindruck] David Nicholls – "Zwei an einem Tag"

David Nicholls – Zwei an einem Tag
Gegenwartsliteratur

Verlag: HörbucHHamburg
Grafik: Behrend & Bucholz, Hamburg, unter Verwendung der Original-Covergestaltung von Nicholas Ditzler  (Coverbild © Craig Ward)
Dauer: 6 CDs, 478 Minuten
Erschienen: März 2010
Sprecher: Nina Petri, Andreas Fröhlich

Buchrückentext
„15. Juli 1988, mit zwanzig begegnen sich Emma und Dexter zum ersten Mal, doch schon am nächsten Tag trennen sich ihre Wege. Wo werden sie ein Jahr später am 15. Juli sein? Und wo in den darauffolgenden zwanzig Jahren? Und werden die beiden, die einander niemals vergessen können und deren Wege sich immer wieder kreuzen, sich irgendwann eingestehen, dass sie trotz aller markanten Unterschiede füreinander bestimmt sind?“

Meine Meinung
Am 15. Juli 1988 lernen sich Emma und Dexter kennen, um sich dann gleich wieder zu trennen. Man begleitet diese Freundschaft über 20 Jahre,  jeweils am gleichen Tag, in Höhen und Tiefen, in Freud und Leid. Dabei reifen die beiden und werden erwachsen, doch werden sie irgendwann erkennen, dass sie eigentlich zusammengehören?

Ich habe zum Hörbuch gegriffen, weil das Buch so hoch gelobt wurde, ich aber beim Lesen der ersten Seiten nicht in die Geschichte reinkam. Und leider muss ich sagen, dass ich auch das Hörbuch nicht so toll fand. Dabei sind die beiden Sprecher Nina Petri und Andreas Fröhlich exzellent und geben den beiden Protagonisten mit ihrer Stimme Charakter.

Ich fand die Geschichte zäh und zum Teil langatmig – gerade während der ersten Jahre ist noch wenig Entwicklung in den Persönlichkeiten zu sehen, ständig tauchen Probleme auf, Dexters Ziellosigkeit und Emmas Unzufriedenheit sind anstrengend.

Dexter ist mir gerade am Anfang sehr unsympathisch, ich mag seine selbstherrliche und ziellose Art einfach nicht. Emma dagegen wirkt eher wie ein kleines Mädchen, das beschützt werden muss und sich mit dem Leben sehr schwer tut. Sie kann es nicht genießen und lernt erst spät die schönen Seiten des Lebens kennen. Dabei ist sie mir aber sehr sympathisch, ich mochte sie oft einfach in den Arm nehmen und trösten.

Gut fand ich dagegen die Entwicklung der Protagonisten über 20 Jahre, beide finden dann doch irgendwann zu sich selber, werden sesshaft und führen ein nahezu normales Leben. Und dennoch fragt man sich die ganze Zeit, wann die Freunde erkennen, dass zwischen ihnen doch eigentlich mehr ist - schließlich wird das ganze ja als herrliche Liebesgeschichte angepriesen.

Zeitweise fand ich den Roman zwar langatmig, aber zwischendurch konnte mich die Geschichte dann doch packen. Das Ende mit den eingespielten Flashbacks jedoch hat mir dann wieder gar nicht gefallen, ich fand sie unnötig und sehr ermüdend.

Insgesamt bin ich von dem Roman leider ein bisschen enttäuscht – nach all den guten Rezensionen wollte ich das Buch mögen, aber gepackt hat es mich leider nicht.

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