Thomas Mann - Der Zauberberg
Verlag: Der Hörverlag GmbH
Umschlaggestaltung: Szene aus gleichnamiger Verfilmung © Cinetext Bildarchiv
Dauer: 10 CDs, 519 min.
Erschienen: 2. Februar 2004
Zum Inhalt
Der junge Ingenieur Hans Castorp besucht seinen Vetter Joachim Ziehmßen im Lungen-Sanatorium in Davos. Was zunächst als dreiwöchiger Besuch geplant war, endet erst jäh durch die Wirren des ersten Weltkrieges nach sieben Jahren. Denn auch bei Hans Castorp wird eine „feuchte Stelle“ über der Lunge diagnostiziert, die eine weitere Behandlung im „Berghof“ notwendig macht. Dabei reift der zunächst tappsig erscheinende Hans Castorp zu einer interessanten Persönlichkeit in dieser abgeschlossenen und eigenen Gesellschaft hoch oben in den Bergen. Er führt intensive Gespräche mit seinen Lehrmeistern Settembrini und Naphta, erlebt seine große Liebe mit Madame Chauchat und schätzt die Freundschaft mit dem Lebemann Mynheer Pepperkorn. Tod und Untergang begleiten Hans Castorp zudem, verliert er während seiner Zeit im Berghof doch mehrere ihm nahestehende Personen. Und wäre nicht der Krieg eingebrochen, hätte der junge Ingenieur sicherlich noch viele weitere Jahre in dieser Parallelwelt verbracht.
Meine Meinung
Ich habe schon Bücher von Thomas Mann gelesen und weiß um seinen eigenen Schreibstil, den man mögen muss, um durchzuhalten. Dennoch habe ich mich an den Zauberberg nie herangetraut, aber nach diesem Hörspiel will ich es doch gerne doch noch versuchen.
Einfach nur grandios – selten habe ich ein Hörbuch so fesselnd empfunden, und das, obwohl doch eigentlich gar nicht viel passiert. Das Hörspiel hält sich stark an den Originaltext und dank der geschickten Aufteilung von Monologen und Dialogen, immer wieder eingerahmt durch Passagen des Erzählers, macht das Hörspiel großen Spaß und der eigene Sprachstil stört überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil – die vielen Anspielungen auf Philosophie, Mystik, Politik, Musik und Theologie (um nur einige zu nennen) haben mir Lust gemacht, das Buch auch noch zu lesen. Denn es gibt für mich noch viel zu entdecken.
Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, jeder mit eigenen Stärken und Schwächen. Sie alle bilden eine bunte gemischte, von der Außenwelt nahezu abgeschlossene Gemeinschaft in den Bergen, in die Hans Castorp eintaucht und den Zuhörer mitnimmt. Ich habe mich selbst in dem Sanatorium sehen können, fasziniert von den verschiedenen Menschen mit ihren jeweils sehr eigenen Gedanken und Einstellungen, die sie in genialen Dialogen austauschen.
Alles in allem ein grandioses Werk, welches ich sicherlich auch noch einmal hören werde. Einziger Kritikpunkt meinerseits sind die eingespielten Geräusche und Untermalungen, die ich als billige und störende Effekthascherei empfunden habe. Darauf hätte ich gut verzichten können, dennoch hat dies meinem Hörgenuss keinen Abbruch getan – daher vergebe ich ganze 5 Sterne!
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