[Rezension] Naomi Wood - "Als Hemingway mich liebte"

Naomi Wood - Als Hemingway mich liebte
Historischer Roman, Romanbiographie

Verlag: Hoffmann und Campe
Umschlagabbildung: George Hoyningen-Huene, Condé Nast Archive /CORBIS
ISBN 13: 978-3-455-40559-0
Seiten: 367 Seiten
Erschienen: 10. März 2016
Originaltitel: „Mrs. Hemingway“
Übersetzer: Gerlinde Schermer-Rauwolf, Robert A. Weiß

Buchrückentext
„Im Sommer 1926 fahren Hemingway und seine Frau Hadley von Paris in ihr Haus in Südfrankreich. Sie verbringen ihre Tage mit Schwimmen, Bridge, Drinks - und Hadleys bester Freundin Pauline. Dass diese zugleich Hemingways Geliebte ist, scheint Mrs. Hemingway Nr. 1 in Kauf zu nehmen - vorerst. Bald ist klar: Weder sie noch Pauline wird die letzte Ehefrau sein.“

Meine Meinung
Ich bin sehr zwiegespalten bei diesem Buch und es fällt mir schwer, eine Bewertung abzugeben – denn die Geschichte selber konnte mich überhaupt nicht begeistern, dafür aber der Schreibstil; nur steht es mir ja nicht zu, das Liebesleben Hemingways zu bewerten und das macht eine Sternevergabe sehr schwierig.

Positiv aufgefallen ist mir von Anfang an der lebendige Schreibstil, der mich direkt mitten ins Geschehen geworfen hat und der die Stimmung und Atmosphäre der 1920er Jahre wunderbar einfangen konnte. Er lässt sich sehr gut und flüssig lesen und ich hatte alles genau vor Augen. 

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht der Ehefrauen, die nacheinander Hemingway heiraten. Und obwohl das Geschehen aus ihrer Perspektive geschildert wird, sind mir alle Frauen doch sehr fremd geblieben. Ich fand sie in der Charakterzeichnung eher blass, und sie hatten für mich keine eigene Persönlichkeit – irgendwie waren es immer nur die „Frauen von Hemingway“ ohne große eigene Geschichte, ohne Ecken oder Kanten. Auch Hemingway bleibt als Figur eher blass, vor allem habe ich seine Motivation nicht verstanden – warum er sich immer wieder neuen Frauen zugewandt hat und was ihn da eigentlich getrieben hat. Und nicht nur habe ich es nicht verstanden, auch gutheißen konnte ich sein Verhalten nicht. Aber um ihn sollte es ja auch nicht primär gehen, sondern um die Gefühle seiner Ehefrauen. Und hier ergab sich doch einiges Potential für eine berührende Geschichte, denn schließlich kannten die Frauen sich untereinander und wussten von den Liebschaften – und trotzdem hat mich die Geschichte kaum berührt und leider auch nicht fesseln können. 

Obwohl es erste wenige Wochen her ist, dass ich das Buch gelesen habe, habe ich doch schon vieles wieder vergessen – auch das spricht nicht gerade dafür, dass mich das Buch packen konnte; aber für Hemingways Art und Weise, Beziehungen zu pflegen und zu leben, kann die Autorin ja nichts, so dass ich dem Buch 3 von 5 Sternen gebe.

Mein Fazit
Mich konnte das Buch leider gar nicht packen – obwohl aus Sicht der jeweiligen Ehefrau das Leben mit Hemingway beschrieben ist, war ich nicht berührt und habe einfach nicht mitgefiebert. Dabei ist der Schreibstil toll, sehr lebendig und flüssig zu lesen, die Charaktere aber bleiben merkwürdig blass, ohne eigenes Gesicht und ohne Persönlichkeit. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, merkt man doch die gute Recherche der Autorin – trotzdem kann ich leider „nur“ 3 von 5 Sternen vergeben. 


2 Kommentare:

  1. Hallo

    So verschieden können Geschmäcker sein. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
    Ich werde deine Rezi bei meiner verlinken.

    Liebe Grüße,
    Gisela

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    Antworten
    1. Danke für's verlinken! Für die Frauen von Hemingway kann die Autorin ja nichts, denn das war es eigentlich, was ich nicht mochte. Umso mehr dafür den Schreibstil. :-)

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