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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Rezension] Marie Matisek - "Sonnensegeln"

Marie Matisek - Sonnensegeln
Roman

Verlag: Droemer-Knaur
Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München
Umschlagabbildung: Somjork, Jayne Duncan, tm2003 – alle shutterstok.com
ISBN 13: 978-3-426-51739-0
Seiten: 302 Seiten
Erschienen: 1. April 2016

Buchrückentext
„»Private Pflegerin für schwerkranken Unternehmer nach Südfrankreich gesucht. Sprachkenntnisse von Vorteil, aber nicht Bedingung.«
Als die Krankenschwester Marita diese Annonce in der Zeitung liest, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird. Schon lange ist sie unzufrieden mit sich und ihrem Alltagstrott. Aber erst ihre achtzehnjährige Tochter bewegt Marita dazu, auf die Anzeige zu antworten. 
So landet sie auf dem von Blütenduft und Sonnenglut durchtränkten Gut der Lafleurs in der Nähe der Parfümstadt Grasse. Hier blühen Rosen und Jasmin, die Grundlage für die wunderbaren Düfte und den Reichtum der französischen Familie. 
Doch der schwerkranke Unternehmer entpuppt sich als schwieriger Patient und Lucien, sein Sohn, als wortkarg und wenig charmant. Marita könnte verzweifeln, wären da nicht die herzensgute Haushälterin Ségolène und der charmante Filou François, der Marita die zauberhafte Côte d’Azur von ihrer schönsten Seite zeigt …“

Meine Meinung
Es war vor allem das leuchtend gelbe Cover, das mich sofort angesprochen hat und weswegen ich zu dem Buch gegriffen habe – aber auch der Klappentext versprach eine schöne Geschichte, doch leider wurde meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Im Mittelpunkt steht die Krankenschwester Marita, der das Angebot einer Pflegestelle in Südfrankreich gerade recht kommt, um ihrem Alltagstrott auf Husum zu entgehen. Dass der zu Pflegende nicht ganz leicht ist und Marita kaum ein Wort Französisch spricht, macht ihr zunächst keine Sorgen – einmal in Frankreich angekommen, lernt sie dann das Leben von einer ganz anderen Seite kennen und kommt auch noch dem einen oder anderen Geheimnis auf die Spur.

Wirklich toll gelungen ist die Atmosphäre im Buch, die die Autorin eingefangen hat – man spürt geradezu die Wärme Südfrankreichs, hat den Duft von Jasmin und Rose in der Nase und sonnige Bilder vor Augen – da hat das Cover wirklich nicht zu viel versprochen. Bei all den tollen Beschreibungen und der sommerlichen Stimmung bleibt aber die Geschichte in den ersten zwei Dritteln des Buches auf der Strecke – irgendwie ist einfach nicht viel passiert und ich habe mich immer gefragt, wann es denn nun endlich losgeht. Im letzten Drittel überschlagen sich dann die Ereignisse, und da alles so hoppla hopp geht, fand ich es dann auch wenig glaubwürdig. Ging es vorher in der Geschichte sehr ruhig und behäbig zu, wirkt sie auf einmal wie eine Mischung aus Krimi und Romanze, in der es drunter und drüber geht. 

Die Protagonistin Marita mochte ich gerne und ich fand es toll, dass sie ihrem Alltag entrinnt und sich auf etwas Neues einlässt. Schön war auch, sie zu begleiten und zu merken, wie sie zunehmend entspannt und das Leben wieder zu genießen lernt. Die anderen Charaktere – allen voran die männlichen – waren dagegen sehr stereotyp und wirkten dadurch überhaupt nicht authentisch. Und manchen Wandel fand ich dann zudem übertrieben.

Toll ist aber der Schreibstil, der ein wunderbares Sommergefühl schafft und einfach angenehm, warm und lebendig ist – dadurch sind die Seiten rasch dahingeflogen, auch wenn die Geschichte lange leise vor sich hin plätscherte.

Auch wenn ich die ersten zwei Drittel etwas langatmig fand und mir hier etwas mehr Handlung gewünscht hätte, hat mir die Stimmung und Atmosphäre doch sehr gut gefallen, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe. Wegen des angenehmen Schreibstils werde ich aber sicherlich noch mal ein weiteres Buch der Autorin lesen.

Mein Fazit
Das leuchtend gelbe Cover hatte es mir angetan und die Geschichte hat tatsächlich auch eine sommerliche und farbenprächtige Atmosphäre, die viele Sinne anspricht – leider bleibt die Handlung dabei ein wenig auf der Strecke und lange Abschnitte fand ich leider etwas langatmig. Erst im letzten Drittel nimmt die Handlung Fahrt auf, davor plätschert sie leise vor sich hin. Da mir aber die Stimmung sehr gut gefallen hat und auch der Schreibstil sehr ansprechend war, gebe ich dennoch 3 von 5 Sternen.


1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    mir ging es ähnlich. Die Atmosphäre ist wunderbar eingefangen, aber ich fand vorallem das letzte Drittel nicht so gut, weil es für mich einfach nur unglaubwürdig wirkte. Ich bin mir auch unsicher, ob ich Band 2 lesen soll. Bis jetzt hat er eigentlich sehr gute Bewertungen.
    Liebe Grüße
    Martina

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