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[Rezension] Marita Spang - "Die Frauenburg"

Marita Spang - Die Frauenburg
Historischer Roman

Verlag: Droemer-Knaur-Verlag
Umschlaggestaltung: Bridgeman Art Library
Umschlagabbildung: www.bridgemanimages.com, www.brigdemanart.com
ISBN 13: 978-3-426-44120-6
Seiten: 719 Seiten
Erschienen: 2. Dezember 2016

Zum Inhalt 
„Das Römisch-Deutsche Reich im Jahr 1324. Die junge Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim übernimmt nach dem frühen Tod ihres Gatten die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn. In dem Kurfürsten Balduin von Trier findet sie einen mächtigen Verbündeten gegen ihre zahlreichen Feinde und nach einer unglücklichen Ehe Erfüllung in ihrer geheimen Liebe. Auf dem Höhepunkt ihres Glücks entschließt sich Loretta, eine Burg zu erbauen, unerhört für eine Frau ihrer Zeit. Ihr Plan verändert alles…“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Marita Spang hat auch mit ihrem neuen Buch wieder ein fesselndes Werk geschaffen, in das man ein- und abtauchen kann und das einem die damalige Zeit spannend und packend nahebringt.

Diesmal geht es in das 14. Jahrhundert, in die Grafschaft Sponheim. Erzählt wird die Geschichte von Gräfin Loretta von Starkenburg-Sponheim, einer Frau, die auch tatsächlich gelebt hat und in deren Leben es einige Höhen und Tiefen gegeben hat. Nach dem frühen Tod ihres Ehemannes übernimmt Loretta die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn – doch als Frau hat sie nicht nur gegen die damals üblichen Vorurteile zu kämpfen, sondern muss sich auch ihren Gefühlen stellen, denn Loretta verliebt sich in einen Kirchenmann. 

Wieder einmal hat die Autorin mich schon nach wenigen Seiten fesseln können – und das liegt für mich vor allem an dem lebendigen und packenden Schreibstil, der sich gut lesen und die Seiten rasch dahinfliegen lässt. Wer denkt, eine langatmige Romanbiographie in der Hand zu halten, irrt sich gewaltig – die Geschichte Lorettas wird wirklich lebendig, und ich als Leserin habe mich als Teil dieser Geschichte gefühlt. Sehr bildgewaltig und farbenkräftig sind die Beschreibungen der verschiedenen Szenerien, egal ob es um das Leben auf der Burg geht, um die umgebenden Landschaften oder die Menschen und deren Alltag. 

Loretta ist eine sehr interessante Figur, und dass sie tatsächlich gelebt hat, macht das Ganze nur noch spannender. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und historisch Wahres wunderbar mit Fiktivem verknüpft. Loretta ist eine sehr starke Frau, die sich in der damals von Männern regierten Welt zu behaupten weiß. Manches Geschick musste sie mühsam erlernen, schließlich aber entwickelt sie sich zu einer diplomatischen Frau, die hart durchgreift, wo es notwendig ist, aber dennoch das Herz am rechten Fleck trägt. Gerade, dass Loretta auch Schwächen hat, macht sie einfach sympathisch, aber gerade auch in Herzensdingen hätte ich sie manches Mal schütteln können. 

Auch die anderen Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Interessant ist vor allem auch die Figur von Balduin von Luxemburg, der eine breite Facette von Eigenschaften zu bieten hat. Mal ist er charmant und sympathisch, dann wieder kalt und herzlos – mal konnte ich ihn gut verstehen, dann wieder gar nicht, letztlich aber hat mich aber vor allem sein Verhalten Loretta gegenüber sehr wütend gemacht. Denn sie ist mir wirklich ans Herz gewachsen und ich habe mit ihr bei einigen Tiefschlägen sehr gelitten, ihre Höhen dann aber auch gefeiert. In sie konnte ich mich gut hineinversetzen, weil mal als Leser Teil ihrer Gedankengänge ist und sie so natürlich viel besser verstehen kann.

Die Geschichte um Loretta war wirklich interessant und hat mich von Anfang an gepackt – zwar war die Spannung nicht konstant hoch und im Mittelteil gab es doch mal Kapitel, die nicht ganz so zu fesseln vermochten, trotzdem aber war ich tief versunken im Buch und wollte daher auch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Mir hat auch dieses Buch von Marita Spang wieder sehr gut gefallen, ich gebe 4 von 5 Sternen und freue mich auf weitere historische Romane aus ihrer Feder. 

Mein Fazit
Eine fesselnde Romanbiographie um die historische Persönlichkeit Loretta von Starkenburg-Sponheim, einer Gräfin, die sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten weiß. Die Geschichte ist gut recherchiert, die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und der lebendige Schreibstil lässt die Seiten rasch dahinfliegen – ich bin vollends eingetaucht in die Geschichte und gebe 4 von 5 Sternen. 

Vielen Dank an den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

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