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[Rezension] Thomas Vaucher - "Die Akte Harlekin"

Thomas Vaucher - Die Akte Harlekin
Thriller, Mystery

Verlag: Riverfield-Verlag
Umschlaggestaltung und -abbildung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich, Dominic Wilhelm
ISBN 13: 978-3-952-46400-7
Seiten: 352 Seiten
Erschienen: 17. August 2016


Buchrückentext
„Ein Serienkiller versetzt die Bevölkerung der Hansestadt Bremen in Angst und Schrecken: Immer freitags mordet er, n der hinterlässt seine Opfer bizarr präsentiert. Und als sein dies noch nicht schlimm genug, begehen die Angehörigen der Ermordeten stets wenige Tage nach den Verbrechen Selbstmord. Die Polizei tappt im Dunkeln und engagiert den ehemaligen Kommissar und Experten für Okkultes Richard Winter als externen Ermittler. Und tatsächlich: Winter macht eine grauenvolle Entdeckung, die ihn bald selbst ins Visier des Killers geraten lässt.“

Meine Meinung
Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr gelungen, denn im Prolog wird man Zeuge eines Mordes - und man sollte nicht zu zart besaitet sein, denn der Serienkiller geht mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich um. 

Doch nach dem Prolog flacht die Spannung erst mal ab und man lernt den Privatdetektiv Richard Winter kennen, den die Polizei als externen Ermittler für die Ermittlungen engagiert. Mittlerweile gibt es nicht nur ein Mordopfer, sondern schon drei und dazu noch einige Suizide der Angehörigen, die plötzlich von Geistern heimgesucht werden. Da Winter ein Experte für Okkultes ist, scheint er natürlich genau der richtige zu sein. Und mit seinen Ermittlungen wird es auch wieder spannend – zumal Winter bald selbst ins Visier des Mörders gerät. Diese Spannung wird dann auch bis zum Schluss gehalten – ich zumindest war wirklich gepackt von der Geschichte.

Wer denn nun eigentlich der Mörder ist, habe ich zu keinem Zeitpunkt wirklich geahnt – ich habe da in eine ganz andere Richtung gedacht und war am Ende auch wirklich erstaunt. Die Auflösung war in sich schlüssig, auch wenn rückblickend vieles konstruiert erschien und gerade das Motiv des Mörders wenig glaubhaft wirkte. Ebenfalls nicht gefallen hat mir der ausgeprägte mysteriöse Touch im Buch – wer das mag, der wird hier voll auf seine Kosten kommen, meins war es leider nicht. Mir hat am Ende da einfach eine plausible Lösung gefehlt. Trotzdem war ich gefesselt von dem Fall, weil es einfach spannend war, und ich habe das Buch nur schlecht aus der Hand legen können.

Mit dem Privatdetektiv Richard Winter hatte ich leider so meine Probleme – der dem Alkohol verfallene Ermittler, der am Hungertuch nagt und den keiner engagieren will, war mir einfach zu stereotyp gezeichnet, eigentlich war seine Figur sogar überzeichnet. So möchte ich ihn einfach nicht und das hart sich auch während seiner Ermittlungen nicht geändert, ich fand ihn leider einfach nur unsympathisch. Die anderen Figuren sind nicht so stereotyp geraten, dafür aber eher flach in ihrer Gestaltung. Neben der Richard zur Seite gestellten Polizistin Catherine Weiß, die eng mit ihm zusammenarbeitet und die man nach und nach kennenlernt, gibt es zwar noch andere Figuren, die aber eher Nebenrollen einzunehmen scheinen.

Sehr gelungen fand ich aber die vielen Wendungen und Überraschungen – so bin ich wirklich die ganze Zeit auf dem Holzweg gewesen. Am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse und Catherine wird eine ganz besondere Rolle zuteil – das hat mich wirklich sehr erstaunt, weil ich mit einer anderen Lösung gerechnet hatte.

Der Schreibstil ist umgangssprachlich und sehr einfach, manchmal wirkte er auf mich ein wenig hölzern - trotzdem hat er sich gut lesen lassen und die Seiten sind rasch dahingeflogen. Es gibt wenig Beschreibungen, die ich aber auch nicht vermisst habe, dafür reichlich Dialoge, die manchmal etwas gestelzt wirkten, das ganze aber sehr lebendig gemacht haben.

Mich hat das Buch trotz meiner Kritikpunkte gut unterhalten, am meisten gestört haben mich der eher unsympathische Ermittler und der doch großen mystischen Part – ich gebe 3,5 von 5 Sternen und behalte den Autor weiter im Auge. 

Mein Fazit
Auch wenn der Fall rückblickend ein wenig konstruiert wirkte und mich der mystische Touch doch sehr gestört hat, war ich vom Buch gefesselt und hatte spannende Lesestunden. Da ich aber doch einige Kritikpunkte hatte und ich noch „Luft nach oben“ sehe, gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen.

Vielen Dank an den Riverfield-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

2 Kommentare:

  1. Hi^^

    Hm, das mit dem Privatdetektiv klingt ja nicht so rosig. Ich werds mir dennoch mal auf meine Bücherliste aufschreiben, da das Buch immer noch sehr interessant klingt von dem dem, was du darüber erzählst. Ich lasse mich gerne in die Irre führen (Und bis ich das Buch lesen werde, habe ich diesen Fakt mit Sicherheit wieder vergessen XD)

    Lg,
    Kira

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    1. Hihi - vielleicht findest du den Ermittler ja auch sympathisch. Ich mag dieses Klischee des gebeutelten und alkoholabhängigen POlizisten nur einfach nicht mehr ...

      LG Sabine

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