Kommende Leserunde ab dem 1.3.2024:
Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Höreindruck] Andreas Eschbach - "Herr aller Dinge"

Andreas Eschbach - Herr aller Dinge
Roman

Verlag: Lübbe Audio
ISBN-13: 978-3-785-74515-1
Dauer: ungekürzt, 1420 Minuten
Erschienen: 16. September 2011
Sprecher: Sascha Rotermund

Buchrückentext
„Schon als Kind hat Hiroshi die Idee für eine Erfindung, die den Unterschied zwischen Arm und Reich für immer aus der Welt schaffen könnte. Als Erwachsener setzt er alles daran, diese Erfindung in die Tat umzusetzen – um damit endlich auch Charlotte zu gewinnen, die Liebe seines Lebens. Was mit einer bahnbrechenden Idee beginnt, die die ganze Welt in einem nie gekannten Ausmaß verändern könnte, wird jedoch rasch zu einem gefährlichen Unterfangen. Denn die Erfindung entwickelt ein ungeahntes Eigenleben und führt Hiroshi auf die Spur eines uralten Geheimnisses – und des schrecklichsten aller Verbrechen …“ (Quelle: Buchrückentext ISBN 978-3-404-16833-0)

Meine Meinung
Nachdem mir „Todesengel“ ja so gut gefallen hatte, war ich neugierig auf dieses Buch – der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte, in der eine Erfindung den Unterschied zwischen Arm und Reich zu überwinden vermag. Und ja, die Idee des Protagonisten zieht sich auch wie ein roter Faden durch das Buch – aber erst ganz zum Schluss nimmt diese Idee dann auch die zentrale Rolle ein, auf die ich die ganze Zeit gewartet habe, aber leider halt erst ganz zum Schluss.

Ich habe dieses Hörbuch leider nicht mit großer Begeisterung gehört – und ich glaube, mit einem anderen Sprecher hätte ich es auch abgebrochen. Denn Sascha Rotermund hat mich tatsächlich bei der Stange gehalten mit seiner angenehmen Stimme, der auch eine langweilige Passage durchaus noch ansprechend vorzutragen weiß.

Ich hatte gedacht, die Erfindung spielt von Anfang an eine Rolle – so ist es aber nicht. Mich hat das Buch eher an einen Entwicklungsroman erinnert und erst im letzten Viertel wird es dann tatsächlich spannend und interessant in Bezug auf diese Erfindung.

Die Geschichte beginnt, als Hiroshi, der Protagonist gerade mal 10 Jahre alt ist und er seine spätere große Liebe Charlotte kennenlernt. Die beiden kommen aber nicht zusammen, da Charlotte aus einem vermögenden Haushalt, Hiroshi dagegen eher aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Und da kommt ihm auch zum ersten Mal die Idee einer Erfindung, durch die man die Unterschiede von Reich und Arm überwinden kann. Zwar wird diese Idee immer mal wieder aufgegriffen in der Geschichte, im Vordergrund aber steht die Entwicklung der beiden Freunde, die in den darauffolgenden Jahren getrennte Wege gehen, die sich aber immer mal wieder kreuzen. Ich fand das leider alles furchtbar langatmig und vieles auch für die Geschichte nicht relevant. Es braucht leider sehr lange, bis es spannend wird – im Buch würde ich sagen, die letzten 100 Seiten. Da kommt dann auch endlich die Erfindung ins Spiel, und die Handlung entwickelt sich in eine für mich völlig ungeahnte Richtung. Die Idee, das Thema Nanotechnologie aufzugreifen, finde ich nach wie vor super, aber es gibt Richtungen, in die die Geschichte strebt, die ich doch sehr hanebüchen finde und die mich oft den Kopf haben schütteln lassen. – Nein, mich konnte das Buch leider nicht überzeugen, obwohl ich die Idee dahinter wirklich grandios finde.

Was mir aber wieder sehr gut gefallen hat ist der Schreibstil. Ich finde ihn sehr angenehm, er schafft Atmosphäre und ist einfach sehr lebendig und ansprechend. Außerdem schafft der Autor auch, ungewöhnliche Themen und Ideen gut zu transportieren und dem Leser bzw. Hörer verständlich zu machen. Sascha Rotermund hat dazu noch seinen eigenen Beitrag gegeben, in dem er mit seiner angenehmen Stimme all das noch unterstreicht. Trotzdem hat mich das Hörbuch insgesamt leider nicht angesprochen – stellenweise habe ich mich durchgequält, weil ich es langatmig fand und selbst die letzten wenigen, spannenden Stunden, fand ich dann an einigen Stellen sehr konstruiert und unglaubwürdig. So kann ich leider nur 2 von 5 Sternen vergeben – einen für die Idee und den Schreibstil, den anderen für den Sprecher.

Mein Fazit
Die Idee der Geschichte ist super und fasziniert mich auch immer noch, leider aber erinnert der Roman eher an einen Entwicklungsroman, in dem die Kindheit und Jugend der Protagonisten im Vordergrund stehen und nicht so sehr die geniale Idee einer Erfindung, die die Klassenunterschiede beseitigen soll. Ich fand es über lange Strecken langatmig und langweilig, erst die letzten Stunden des Hörbuchs sind spannend und fesselnd – und auch das verliert sich leider wieder wegen der für mich völlig unglaubwürdigen Richtung, die die Geschichte einschlägt. Schade – mir hat dieses Buch leider nicht gefallen, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergeben kann.


4 Kommentare:

  1. Hey,
    mich erinnert die Geschichte ein bisschen an einen Film. Ich glaube, der heißt "in Time". Da geht es darum, dass die Menschen eine Zeituhr haben und quasi ständig schauen müssen, dass sie genug "Lebensstunden" haben, da sie sonst sterben. Die Schere zwischen Arm und Reich ist hier auch ziemlich groß.
    Die Grundidee von diesem Roman hier klingt echt spannend. Schade, dass dich die Geschichte nicht wirklich überzeugen konnte.
    Ich habe mal ein Hörbuch gehört, das von Sascha Rotermund gelesen wurde. Mir hat er als Sprecher nicht ganz gefallen, wobei das vielleicht auch an der Geschichte lag.
    viele Grüße
    Emma

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Den Film kenne ich leider nicht - aber das Thema klingt sehr interessant.

      Sascha Rotermund als Sprecher mag ich gerne - auch bei anderen Büchern. Ich glaube ohne ihn hätte ich dieses Hörbcuh bestimmt abgebrochen.

      LG Sabine

      Löschen
  2. Ooohhh, lang lang isses her. Du warst tapferer als ich...ich habs abgebrochen. Ich weiß auch nicht mehr, welche Fassung es war, die ich gehört habe (gabs da mehrere?), am Sprecher ist es jedenfalls nicht gescheitert. Ich fand die Kindheitsphase noch interessant, aber dann als sie zu ihm auf diese Insel reist, wo er seine seltsamen Projekte ablaufen läßt, wurde es für mich zunehmend langweilig und ich hab das Handtuch geschmissen. Jo...wie du schreibst...langatmig trifft es irgendwie schon.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ednlich mal jemand, der mich versteht! Jetzt habe ich von Eschbach ein tolles und ein langatmiges gehört - ein bisschen Angst habe ich ja schon vor dem nächsten. Und zwei habe ich auch noch auf dem SuB ... Aber vielleicht sind die Geschichten selber gelesen einfach besser ...

      Löschen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.