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[Höreindruck] Mechtild Borrmann - "Die andere Hälfte der Hoffnung"

Mechtild Borrmann - Die andere Hälfte der Hoffnung
Gegenwartsliteratur

Verlag: audio | media
ISBN-13: 978-3-868-04849-0
Dauer: gekürzte Lesung, 5 CDs, 363 Minuten
Erschienen: 1. September 2014
Sprecher: Ulla Wagener, Axel Wostry

Hörbuchrückentext
„Schafzüchter Lessmann traut seinen Augen nicht: Vor ihm steht eine junge osteuropäische Frau barfuß, bei minus 10 Grad. Ohne zu überlegen, versteckt er sie vor ihren Verfolgern. Zur gleichen Zeit wartet Valentina in Tschernobyls Todeszone auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter, die mit einem Stipendium nach Deutschland gelockt wurde. Während Valentina ihre Geschichte aufzuschreiben beginnt, um die Hoffnung nicht zu verlieren, spitzt sich am anderen Ende Europas die Tragödie unaufhaltsam zu.“

Meine Meinung
Andere Bücher von Mechtild Borrmann haben mich begeistert, bei diesem war ich wegen des Themas etwas skeptisch – aber völlig zu Unrecht. Denn wieder hat mich die Autorin packen können und mir ein Thema näher gebracht, zu dem ich bisher noch kein Buch gelesen hatte.

Es gibt zwei Erzählstränge, die lange nebeneinander her laufen und erst nach und nach ein Gesamtbild ergeben. Auf der einen Seite nimmt der Schafzüchter Lessmann eine junge Frau bei sich auf, die verfolgt wird – und gerät damit in einen Strudel aus Gewalt, Korruption und Menschenhandel, den er sich nie hat träumen lassen, Auf der anderen Seite schreibt Valentina gegen das Vergessen ihre Geschichte auf – und die spielt sich in der Ukraine ab, ein Leben, das nicht nur durch Tschernobyl geprägt war, sondern auch durch die schwierige politische Situation.

Beide Erzählstränge waren ganz anders, und doch hatten beide ihren Reiz. Während es rund um Lessmann spannend und fesselnd war, weil die junge Ukrainerin verfolgt wird und Lessmann immer tiefer in ihre Geschichte gezogen wird, in der es nicht gerade zimperlich zugeht, ist der Erzählstrang um Valentina eher ruhig, dafür aber sehr bedrückend. 

Dazu trägt sicherlich auch der Schreibstil der Autorin bei, den ich auch hier wieder als nüchtern und auf den Punkt bringend empfinde, der aber dennoch Emotionen schafft und die Atmosphäre exzellent einfangen konnte. Während zunächst beide Erzählstränge nebeneinander her laufen und man die Zusammenhänge noch nicht versteht, laufen die Fäden am Ende dann doch zusammen und ergeben ein großes Ganzes. Dies ist der Autorin wieder mal sehr gut gelungen.

Toll fand ich auch die beiden Sprecher Ulla Wagener und Axel Wostry, die nicht nur angenehme Stimmen hatten, denen ich gerne zugehört habe, die vor allem auch die Orientierung in den verschiedenen Erzählsträngen erleichtert haben. Dennoch glaube ich, dass die Geschichte als Buch nochmal eindringlicher ist, deshalb gebe ich für dieses Hörbuch 4 von 5 Sternen und werde beizeiten auch noch mal das Buch dazu lesen. 


2 Kommentare:

  1. Bin jetzt grade fassungslos, dass das bis jetzt an mir total vorbei gegangen ist, ich liebe Mechtild Borrmann, vor Allem "Wer das Schweigen bricht" (eins meiner ersten Hörbücher)und "Der Geiger" fand ich richtig toll. Und das hier hab ich jetzt pronto auf meine Kopf-Vormerkliste transferiert. Um Leute, die nicht gnadenlos gehyped werden, muss man sich wirklich selber kümmern. Danke für`s Erinnern!

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    1. Huhu liebe Devona,

      das freut mich, dass ich dich an Mechtild Borrmann erinnern konnte. :-) "Der Geiger" war mein erstes Buch von ihr und hat mich total begeistert - und danach habe ich immer wieeder von ihr was gelesen. Das war jetzt mein erstes Hörbuch - und ich denke, als Buch sleber gelesen gefallen mir die Geschichten noch besser. Wobei bei diesem hier die Umsetzung als Hörbuch wirklch sehr gelungen war.

      LG Sabine

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