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[Rezension] Christopher Morley - "Eine Buchhandlung auf Reisen"

Christopher Morley - Eine Buchhandlung auf Reisen
Roman

Verlag: Atlantik-Verlag
Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München
Umschlagabbildung: shutterstock.com
ISBN-13: 978-3-455-60023-0
Seiten: 191 Seiten
Erschienen: 15. August 2015
Originaltitel: „Parnassus On Wheels“
Übersetzer: Felix Horst

Buchrückentext
„Bevor Roger Mifflin sich dem stationären Buchhandel in Brooklyn widmen wird, ist er als fahrender Buchhändler in New England unterwegs. Dort trifft er auf die resolute Helen McGill, die gemeinsam mit ihrem Bruder eine Farm bewirtschaftet. Kurz entschlossen kauft Helen dem sonderbaren literarischen Hausierer seinen Bücherwagen samt Pferd und Hund ab und entdeckt die wundersame Welt der Literatur – und die Liebe.“

Meine Meinung
Nachdem mich Christopher Morley schon mit seinem Buch „Das Haus der vergessenen Bücher“ überzeugt hatte, war klar, dass ich auch die Vorgeschichte dazu unbedingt lesen muss. Und ich wurde wieder nicht enttäuscht – die Geschichte ist geistreich, witzig und unglaublich charmant.

Der fahrende Buchhändler Roger Mifflin möchte sich nach Jahren des Rumgondels mit seinem Parnassus endlich niederlassen und bietet daher seinen Buchwagen zum Verkauf an. Die resolute Helen McGill sieht dies als Chance, ihrem Alltagstrott zu entkommen und kauft kurzerhand den Buchwagen – und startet damit eine ungewöhnliche Reise.

Schon von der ersten Seite an war ich direkt drin in der Geschichte, was vor allem an dem lebhaften Schreibstil Christopher Morleys liegt. Er braucht nicht viele Worte, um etwas zu beschreiben und dennoch aber den Kern der Sache genau zu treffen – und dabei ist es egal, ob es sich um Dinge, Menschen oder Landschaften handelt. Man merkt dem Autor seine Leidenschaft an, sein Erzählstil ist lebendig und mitreißend, humorvoll und charmant – ich hatte alles genau vor Augen und fühlte mich mittendrin, musste vor allem oft schmunzeln, denn die Geschichte lebt durch ihren Wortwitz und den feinsinnigen Humor.

Die Charaktere sind wunderbar gestaltet, hier gibt es keine Stereotypen, sondern es sind außergewöhnliche Menschen mit Herz und Verstand. Allen voran sind es natürlich Helen und Roger, die mein Herz erobert haben – vor allem im Dialog sind die beiden einfach grandios. Es ist ein Schlagabtausch vom Feinsten mit viel Humor, aber auch nötigem Ernst. Helen mochte ich wegen ihrer zupackenden, ehrlichen Art und ihrem Mut, Dinge anzupacken und sich nicht zu verstecken, Roger, weil er einfach das Herz am rechten Fleck hat – egal ob er sich gerade elegant und charmant gibt oder sich ungeschickt und tollpatschig verhält.

Während es in der ersten Hälfte vor allem um Helen und Roger geht, die sich erstmal kennenlernen und dann mit dem Parnassus durchs Land ziehen, nimmt das Buch in der zweiten Hälfte richtig an Fahrt auf und entwickelt sich fast schon zu einer Kriminalgeschichte, in der Helen geradezu über sich hinauswächst. Mehr verrate ich natürlich nicht – nur, dass das große Finale viel zu schnell kommt und ich mir hier einfach ein paar mehr Seiten gewünscht hätte.

Nichtsdestotrotz ist die Idee des rollenden Buchwagens einfach grandios, und auch die Geschichte, die sich darum spinnt, finde ich richtig gelungen: Es ist eine schöne Mischung aus Roadmovie, Abenteuer, Krimi und auch ein bisschen Liebe – es ist aber vor allem eine Geschichte über die Magie der Bücher, ihrer Kraft und der Lebensfreude, die aus ihnen entspringt.

Mein Fazit
Wer „Das Geheimnis der vergessenen Bücher“ gemocht hat, der wird dieses Buch lieben – lebendig, charmant und voller Wortwitz erzählt Christopher Morley hier die Vorgeschichte, in der Roger Mifflin mit seinem Parnassus durch die Gegend zieht und die Menschen von der Magie der Bücher überzeugt. Sympathische Charaktere, die tolle Mischung aus Roadmovie, Abenteuer, Krimi und Liebesgeschichte sowie der wundervolle Schreibstil mit viel Witz und Charme machen dieses Buch zu einem wahren Juwel. Einziger Kritikpunkt – es ist viel zu schnell ausgelesen!

Reihenfolge der Bücher um Roger Mifflin
1. Eine Buchhandlung auf Reisen
2. Das Haus der vergessenen Bücher


Vielen Dank an den Atlantik-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


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